ArbeitskräftemangelPolizei setzt auch auf Langzeitstudenten

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Vereidigung junger Polizistinnen und Polizisten in der Lanxess-Arena.

Polizeianwärter werden händeringend gesucht.

3000 Polizeianwärter will die schwarz-grüne Landesregierung im kommenden Jahr einstellen. Aus Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern will man nun auch Job-Gefrustete ansprechen.

„3000“ heißt eine vom Innenministerium eingesetzte Task Force. Und der Name ist Programm: Denn 3000 Polizeianwärter will die schwarz-grüne Koalition im kommenden Jahr einstellen. 500 mehr als bisher. Das wird schwer – denn die Polizei kämpft wie viele Arbeitgeber mit einem Mangel an qualifizierten Bewerbern.

So hatten sich beim letzten Mal laut Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) rund 10500 Menschen bei der Polizei beworben, von denen weniger als ein Viertel genommen wurden. Die Bewerber müssen erst ein mehrstufiges Verfahren durchlaufen, bis sie wirklich mit der Ausbildung starten.

Zudem war bislang das Abitur Voraussetzung. In diesem Jahr können sich erstmals auch Realschüler melden, die erst ein spezielles Fachabi machen müssen. Neben Anwärtern ohne Abi öffnet sich die Polizei auch für kleinere Menschen: Die Mindestgröße von 1,63 Meter wurde gekippt – mit einer Sportprüfung kommt man jetzt auch so weiter. Eine Empfehlung der Task Force „3000“.

Auch Job-Gefrustete und Langzeitstudenten ansprechen

Um potenziellen Nachwuchs zu finden, setzt die Polizei vor allem auf Social Media. So sucht das LAFP zurzeit eine Agentur, die das ganze Jahr für ein „Grundrauschen“ bei Instagram, Facebook und Tik Tok sorgen soll. Mit dem wolle man neben Abiturienten auch Zeitsoldaten oder „Studienzweifelnde“ ansprechen, so das LAFP. Aber auch Menschen, die in ihrem Job unzufrieden sind.

„Wir tun alles, um auch zukünftig so viele geeignete Bewerberinnen und Bewerber wie möglich zu gewinnen“, so eine Sprecherin des LAFP. Die Polizei stehe dabei „vor den gleichen Herausforderungen wie andere Arbeitgeber auch. Dazu gehören der demografische und gesellschaftliche Wandel sowie der damit einhergehende Arbeitskräftemangel und die daraus resultierende Konkurrenzsituation zu anderen Arbeitgebern.“

Und es wird vermutlich nicht einfacher: 2026 werde es beim Übergang vom letzten G8 zum ersten G9-Jahrgang kaum Schulabgänger mit Abi geben, so das LAFP. Ein Problem, das zahlreiche Bereich betrifft. Wer sich noch für den Start 2023 bewerben möchte: Die Frist läuft Ende November aus.

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