Nach dem Scheitern einer bundeseinheitlichen Lösung hat die Stadt Dortmund in Hinblick auf die Partydroge Lachgas reagiert.
PartydrogeStadt Dortmund verbietet Verkauf von Lachgas an Minderjährige

Ein Warenautomat, unter anderem mit Lachgasflaschen bestückt, steht vor einem Ladengeschäft. (Archivbild)
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In der Stadt Dortmund ist der Verkauf von Lachgas an Kinder und Jugendliche nun verboten. Der Stadtrat habe dem entsprechenden Vorschlag der Verwaltung einstimmig zugestimmt, teilte ein Stadtsprecher am Abend mit.
„Der Missbrauch von Lachgas, insbesondere unter Jugendlichen, ist eine besorgniserregende Entwicklung, der wir nicht tatenlos zusehen. Deshalb gehen wir als Stadt Dortmund voran“, hatte Oberbürgermeister Thomas Westphal gesagt. Verstöße sollen mit einer Geldbuße von bis zu 1.000 Euro geahndet werden.
Verwaltung: Jugendliche unterschätzen Gefahr
Das Verbot wird mit Warnungen von Gesundheitsexperten vor den Folgen des Konsums begründet. Die Einnahme berge sowohl „akute als auch langfristige Gesundheitsgefahren“. Genannt werden unter anderem Wahrnehmungsstörungen, Taubheitsgefühle, Koordinationsschwierigkeiten, Herz-Kreislauf-Schäden, Schwindel, Bewusstlosigkeit und langfristige Nervenschäden.
„Das Nervensystem und die geistige Entwicklung von Minderjährigen sind noch nicht vollständig ausgereift“, heißt es weiter zur Begründung. Sie seien besonders gefährdet, die Risiken des Konsums zu unterschätzen.
Polizei: Konsumenten sind vielfach junge Männer
Die Polizei in Dortmund begrüßte ein Lachgasverbot. Auch im Straßenverkehr habe der Konsum bei jungen Erwachsenen in den vergangenen Jahren zugenommen, teilte die Polizei mit. Immer wieder gebe es auch Verkehrsunfälle, bei denen Verdachtsmomente vorliegen, dass Lachgas-Konsum im Zusammenhang damit stehen könnte. „Es ist eine völlig unterschätzte Gefahr“, so Polizeipräsident Gregor Lange.
Wie sieht es in anderen Städten aus?
Nachdem eine bundeseinheitliche Lösung zu einem Teilverbot der Partydroge Lachgas vor der Wahl nicht mehr realistisch ist, prüfen auch andere Städte ein Verbot für Minderjährige. Ein solches gibt es bereits in Städten wie Osnabrück oder Hamburg. (dpa)