Zum Schutz von NutztierenAuch NRW will Wolfsabschuss in Problemfällen erleichtern

Lesezeit 2 Minuten
Ein Wolf wird in Nahaufnahme vor einer unscharfen Wiese gezeigt.

Ein Wolf steht im Gehege im Wisentgehege Springe.

Laut NRW-Umweltminister Krischer arbeiten Bundesumweltminister und die Bundesländer daran, den landesweiten Wolfsleitfaden zu erneuern.

Neben der Bundesregierung will auch die NRW-Landesregierung den Abschuss von Wölfen erleichtern, die wiederholt Nutztiere reißen. „Ich begrüße ausdrücklich, was Steffi Lemke angestoßen hat“, sagte NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Die Bundesumweltministerin (Grüne) und die Bundesländer arbeiteten gemeinsam daran, den bundeseinheitlichen Wolfsleitfaden zu überarbeiten, sagte Krischer, der auch Vorsitzender der Umweltministerkonferenz der Länder ist.

„Das Ansinnen, dass Entnahmen erleichtert werden und praxisgerechter gestaltet werden, das unterstützen wir ausdrücklich. Wir sind parallel auch dabei, in Nordrhein-Westfalen auch die Wolfsverordnung zu überarbeiten“, erklärte er. Bisher habe es keinen Wolfsabschuss gegeben.

Wölfin Gloria vom Niederrhein wird als Negativbeispiel angeführt

Zumindest im Fall der Wölfin Gloria vom Niederrhein seien viele Risse von Nutztieren auch über einen längeren Zeitraum festgestellt worden. Damit sich ein solches Verhalten nicht im Wolfsbestand verbreite, könnte eine Entnahme sinnvoll sein. Gloria habe außerdem auch einiges an wirtschaftlichem Schaden angerichtet.

„Wenn Wölfe hier ein Verhalten an den Tag legen, dass sie sich ganz offensichtlich auf das Reißen von Nutztieren und das Überwinden von Herdenschutz spezialisieren - das konnte man in der Vergangenheit bei Gloria beobachten nach unserer Einschätzung -, das wollen wir in Zukunft dann als Begründung, als Anlass für eine Entnahme dann entsprechend nutzen“, erläuterte der Umweltminister. Der größere Teil der Wölfe verursache aber keine Probleme, unterstrich er zugleich.

Steffi Lemke will den Abschuss problematischer Tiere erleichtern

Lemke will den Abschuss der Tiere erleichtern und so etwa Schafe besser schützen. „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“, sagte sie am Montag der „Welt“.

Abschüsse von Wölfen, die mehrfach zumutbare Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune überwunden haben, sind laut Bundesministerium schon jetzt möglich. Die Genehmigung und der Weg dorthin seien zu bürokratisch.

Nach Angaben des NRW-Umweltministeriums hat eine Arbeitsgruppe von Staatssekretären der Umweltministerien am Dienstag erstmals getagt, um den Abschuss von Wolfen in begründeten Fällen rechtssicher und unbürokratischer im Wolfsleitfaden zu gestalten. Dabei gehe es insbesondere um die Fragen, wer die Abschussgenehmigung treffe und wer sie ausführe. Beim nächsten Treffen der Umweltminister Ende November in Münster solle eine überarbeitete Fassung vorliegen. (dpa)

KStA abonnieren