Ohrfeige auf OktoberfestStaatsanwaltschaft ermittelt gegen FDP-Politiker Brockes

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Der FDP-Politiker Dietmar Brockes spricht im Landtag.

Dietmar Brockes (FDP)

Ein Wiesn-Besuch hat für den FDP-Landtagpolitiker Dietmar Brockes ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen den 51-jährigen, weil er eine Frau geohrfeigt haben soll. 

Die Staatsanwaltschaft München 1 hat Ermittlungen gegen den FDP-Landtagsabgeordneten Dietmar Brockes aufgenommen, der beim Oktoberfest in München eine Frau geohrfeigt haben soll. Das bestätigte eine Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.  

„Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten Brockes wegen des Vorwurfs der vorsätzlichen Körperverletzung eingeleitet“, sagte die Staatsanwältin Juliane Grotz. „Ein Anfangsverdacht ist gegeben“, so die Sprecherin. Die Polizei sei mit der Aufklärung des Falls beauftragt worden.

Streit im Augustinerzelt

Brockes war am 2. Oktober um kurz vor 19 Uhr im Augustinerzelt mit der 31-jährigen Jenifer G. in Streit geraten. Die Frau soll versucht haben, das Handy des Abgeordneten zu stehlen. Bei einem anschließenden Handgemenge soll der Vorsitzende der FDP-Bezirks Niederrhein der mutmaßlichen Diebin mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Daraufhin wurde Brockes von Security-Mitarbeitern gefesselt und der Polizei übergeben.

Der FDP-Politiker bestätigte, dass die Ermittlungen gegen ihn begonnen hätten. „Dass die Geschehnisse einer objektiven Bewertung durch die Staatsanwaltschaft unterzogen werden, begrüßt Dietmar Brockes ausdrücklich“, sagte ein Mitarbeiter seines Landtagsbüros unserer Zeitung.

Dietmar Brockes macht seit 22 Jahren als Abgeordneter der FDP im Landtag Politik. Ein Sprecher sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Die FDP-Landtagsfraktion NRW nimmt die Vorwürfe aus der Berichterstattung sehr ernst.“

Es handele sich gleichwohl um ein offenes und laufendes Verfahren, das noch nicht abgeschlossen sei. „Es ist demnach auch noch zu früh für eine abschließende Bewertung, aus der dann etwaige Folgen abgeleitet werden können“, so der Sprecher.

Kein Alkoholtest bei Dietmar Brockes

Über den Zwischenfall auf dem Oktoberfest war noch am gleichen Abend das Lagezentrum des NRW-Innenministeriums durch eine „WE-Meldung“ (WE = Wichtiges Ereignis) informiert worden. Ein Alkoholtest war bei dem Abgeordneten nicht durchgeführt worden.

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