Pünktlicher auf der SchieneAuch Reservezüge und Abstellgleise sollen Bahnverkehr in NRW helfen

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08.09.2022, Nordrhein-Westfalen, Köln: Nahezu menschenleer zeigen sich die Bahnsteige auf dem Hauptbahnhof. Ein kaputtes Stellwerk hat den Betrieb im Kölner Hauptbahnhof nahezu vollständig lahmgelegt. Es könnten keine Züge durch den Bahnhof fahren. Als Folge komme es zu erheblichen Verspätungen und Zugausfällen. Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Leere Gleise am Kölner Hauptbahnhof

Zeitlich großzügigere Planung, ausgedünnte Fahrpläne und mehr Geld für Personal sollen zu mehr Zuverlässigkeit beitragen.

Wie lässt sich die Qualität auf der Schiene trotz der vielen Baustellen, des Personalmangels und der Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung verbessern? Darüber haben Kommunalpolitiker in der Verbandsversammlung von go.Rheinland beraten. Eingefallen sind ihnen fünf Punkte. Nun will man sie auf Machbarkeit untersuchen.

Mehr zeitliche Puffer bei Baustellen

Vor allem bei Großbaustellen sollen die Regel- und Ersatzfahrpläne so großzügig gestaltet werden, dass ein stabiler und verlässlicher Betrieb möglich ist. Dazu zählen großzügige zeitliche Puffer bei Wendezeiten, ein vereinfachter Betriebsablauf und die zurückhaltende Einplanung von zusätzlichen Stationen, damit der Fahrplan stabil gehalten werden kann.

Einsatz von Reservezügen

Weil wegen der angespannten Verkehrslage häufig Züge wegen großer Verspätungen nicht bis zu ihrem Endbahnhof gelangen, sondern vorzeitig umkehren müssen, um wieder ihren Fahrplantakt einzuholen, prüft go.Rheinland den Einsatz von Reservezügen, die an den Endpunkten der Linien immer dann eingesetzt werden und pünktlich losfahren, wenn der planmäßige Zug zu viel Verspätung angesammelt hat. Dazu soll auch auf Zug-Typen zurückgegriffen werden können, die im Regelbetrieb nicht zum Einsatz kommen.

Fahrpläne bei Personalmangel ausdünnen

Bei akutem Personalmangel soll der Fahrplan auf den betroffenen Linien mit vorheriger Ankündigung befristet ausgedünnt werden, um einen stabilen und verlässlichen Betrieb gewährleisten zu können.

Strafzahlungen zielgerichtet einsetzen

Die sogenannten Pönale-Mittel, das sind Vertragsstrafen, die Eisenbahnverkehrsunternehmen zahlen müssen, wenn sie die vereinbarten Leistungen nicht abliefern, sollen zweckgebunden für die Ausbildung von Fahrpersonal und die Beschaffung neuer Fahrzeuge eingesetzt werden.

Ausbau des „robusten Netzes“

Der Ausbau der Infrastruktur soll mit einem Programm „Robustes Netz NRW“ vorangetrieben werden. Dazu zählen auch die Reaktivierung oder der Neubau von Überhol- und Abstellgleisen.

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