Silvester-Randale in BonnTatverdächtige sollen sich gezielt zu Angriffen verabredet haben

Lesezeit 2 Minuten
Duisburg: Ausgebrannte Böller und Raketen liegen in der Duisburger Innenstadt auf der Strasse.

In der Silvesternacht kam es auch in Bonn nicht nur zu Böllerwürfen, sondern auch zu Angriffen auf Rettungskräfte.

Nach Angriffen auf Feuerwehrleute und Polizisten in der Silvesternacht in Bonn haben die Ermittler acht Tatverdächtige identifiziert. In den Wohnungen der 16- bis 19-Jährigen fanden sich Böller, eine Schreckschusspistole sowie eine Gaskartusche.

Sechs Tage nach den Silvesterkrawallen hat eine Ermittlungsgruppe bei einer Razzia in Bonn die Wohnungen von acht mutmaßlichen Randalierern durchsucht. Die Gruppe im Alter zwischen 16 und 19 Jahren soll sich den Angaben der Bonner Polizei zufolge in einer WhatsApp-Gruppe zu Angriffen auf Polizei und Einsatzkräfte der Feuerwehr zum Jahreswechsel im Problem-Viertel Medinghoven verabredet haben.

In der Silvesternacht hatte eine Gruppe von zirka 20 Personen Müllcontainer angezündet. Anschließend hatten die Randalierer die Feuerwehr bei ihrem Einsatz mit Steinen und Böllern beworfen. Als die Polizei die Einsatzkräfte schützen wollte, ging ebenfalls ein Hagel aus Böllern und Steinen auf die Beamten nieder.

Handys wurden sichergestellt

Die Tatverdächtigen verfügen laut Polizei alle über einen Migrationshintergrund. Zur Chatgruppe zählen zwei Deutsch-Syrer, zwei Deutsch-Jordanier, ein Deutsch-Marokkaner, ein Iraker, ein Rumäne sowie ein junger Mann mit rumänisch-somalischen Wurzeln. Teilweise besitzen die Beschuldigten die doppelte Staatsbürgerschaft.

Bei der Durchsuchung wurden die Handys der Jugendlichen und Heranwachsenden sichergestellt. Ferner fanden sich Böller, eine Schreckschusspistole sowie eine Gaskartusche. Gegen die Männer  ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen schweren Landfriedensbruchs, dem tätlichen Angriff auf Polizeibeamte, versuchter Körperverletzung, Brandstiftung und Sachbeschädigung.

Auf die Spur der Gruppe gerieten die Ermittler durch einen 19 Jahre alten Rumänen, der noch am frühen Neujahrsmorgen festgenommen worden war. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, fanden sich auf seinem Mobiltelefon Hinweise zum Silvester-Chat-Zirkel.

Nach Recherchen dieser Zeitung sind alle acht Männer polizeibekannt. Einer von ihnen ist unter anderem wegen zahlreicher Beleidigungen und einem Drogendelikt aktenkundig. Diebstähle, der Missbrauch von Notrufen sowie Bedrohungen zählen bei weiteren Komplizen zum Strafregister.

KStA abonnieren