Grenzschutz verstärktBelarussische Militärhubschrauber in polnischen Luftraum eingedrungen

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Ein belarussischer Militärhubschrauber fliegt im Rahmen einer Militärübung am Himmel und dreht ab. (Symbolbild)

Mehrere Militärhubschrauber haben offenbar die Grenze zwischen Polen und Belarus überquert und den polnischen Luftraum verletzt. In Belarus hatten sich zuletzt unter anderem auch Kämpfer der Söldnergruppe Wagner postiert. (Symbolbild)

Mehrere Hubschrauber haben offenbar die Grenze zwischen Polen und Belarus überquert. Das polnische Verteidigungsministerium schlägt Alarm.

Mehrere belarussische Militärhubschrauber sind offenbar in den Luftraum über Polen eingedrungen. Das Verteidigungsministerium in Warschau wirft Belarus vor, am Dienstag gleich mehrmals die Grenze nahe der Ortschaft Bialowieza überflogen zu haben. Das polnische Militär hat seine Truppen in der Grenzregion verstärkt.

In den sozialen Medien waren zuvor mehrere Bilder und Videos von Hubschraubern aufgetaucht, die in niedriger Höhe das Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus überflogen. Zunächst war unklar, ob sie sich noch im belarussischen oder im polnischen Luftraum befunden hatten. Das polnische Verteidigungsministerium bestätigte den Zwischenfall am Abend und nannte weitere Details.

Polen: Belarussische Militärhubschrauber dringen in Luftraum ein – Militär in erhöhter Alarmbereitschaft

Die Militärhubschrauber aus Belarus hätten die Gegend bei Bialowieza, einem kleinen Dorf unmittelbar an der Grenze zu Belarus, in sehr geringer Höhe überflogen. Die Radarsysteme des Militärs hatten die Hubschrauber deswegen nur sehr schwer erfassen können. Es habe sich nach ersten Erkenntnissen um zwei Militärhelikopter gehandelt, die in der Grenzregion ein Trainingsmanöver geflogen seien.

Der polnischer Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak ordnete an, die Truppenzahl an der etwa 400 Kilometer langen Grenze zwischen Polen und Belarus zu erhöhen. Zahlen nannte Blaszczak zunächst keine. Außerdem sei der belarussische Botschafter aufgrund des Zwischenfalls einbestellt worden. Die Nato wurde über den Vorfall informiert.

Militärhubschrauber fliegen über polnische Grenze – Lukaschenko witzelt mit Wladimir Putin

Erst vor wenigen Tagen hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko mit einer Aussage zu den in Belarus stationierten Wagner-Söldnern Wirbel verursacht. Die Söldner um Chef Jewgeni Prigoschin hätten einen „Ausflug nach Warschau oder Rzeszow“ machen wollen und seien „anstrengend“ geworden. Die Aussage war als ein Hinweis auf einen möglichen Angriff der Söldner auf Polen interpretiert worden.

Lukaschenko versicherte anschließend allerdings, dass die Söldner weiter in Belarus bleiben und dort Soldaten ausbilden würden. Sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte international die Furcht vor einem Angriff der Wagner-Söldner auf Polen erhöht.

Polen hatte seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder einen Angriff durch Russland auf das eigene Staatsgebiet befürchtet. Das Militär hatte die Kontrollen und Sicherheitsbestimmungen an der Ostgrenze nach Belarus deutlich verstärkt. Erst vor wenigen Wochen war ein atomwaffenfähiger Marschflugkörper in einem polnischen Waldstück entdeckt worden. Der Luftraum in der Grenzregion wird streng kontrolliert. (shh)

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