ProtesteProzesse gegen Journalistinnen im Iran beginnen hinter verschlossenen Türen

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Die Journalistinnen Nilufar Hamedi (l) und Elaheh Mohammadi (r).

Die Journalistinnen Nilufar Hamedi (l) und Elaheh Mohammadi (r). Die Frauen waren unter den Ersten, die über den Tod der Kurdin Amini berichteten, der eine massive Protestwelle imIran auslöste.

Nach der Verhaftung zweier im Rahmen der Proteste festgenommene Journalistinnen sind die Strafverfahren gegen diese eröffnet worden.

Im Iran hat der erste der umstrittenen Prozesse gegen zwei im Rahmen der Proteste verhaftete Journalistinnen begonnen. Der erste Verhandlungstag am Montag gegen die Journalistin Elaheh Mohammadi der Zeitung „Hammihan“ fand hinter verschlossenen Türen statt, wie das Blatt berichtete. Mohammadis Anwalt Schahab Mirlohi sprach von einem positiven Verlauf, wie die Nachrichtenagentur ILNA berichtete.

Die 36 Jahre alte Journalistin war vor mehr als acht Monaten zu Beginn der Proteste festgenommen worden. Für Dienstag ist der Prozessbeginn ihrer Kollegin Nilufar Hamedi geplant, die mit Mohammadi als eine der ersten für die Zeitung „Shargh“ über den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini berichtet hatte.

Prozesse im Iran: Richter ist bekannt für harsche Urteile

Amini, festgenommen von den berüchtigten Sittenwächtern im Iran, starb im Polizeigewahrsam Mitte September. Ihr Tod löste im Iran die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus. Medienschaffende landesweit forderten, dass die Prozesse öffentlich stattfinden. Die Sorge ist groß, dass die Frauen hinter verschlossenen Türen harte Strafen erhalten.

Verhandelt wird das Verfahren vor einem berüchtigten Revolutionsgericht in Teheran, dessen Vorsitzender Richter Abolghassem Salawati für besonders harsche Urteile bekannt ist. Im Rahmen der jüngsten Protestwelle hat Salawati mehrere Todesurteile gegen Demonstranten gesprochen.

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