Hitlergruß und Neonazi-MusikMinisterin gerät nach Party-Aufnahmen unter Druck

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Ida Karkiainen DPA 141221

Die schwedische Ministerin für Verwaltung Ida Karkiainen steht unter Druck.

Stockholm – Erneut gibt es Unruhe in der schwedischen Regierung. Nach dem kurzzeitigen Rücktritt von Ministerpräsidentin Magdalena Andersson gerät nun ihre Ministerin für Verwaltung, Ida Karkiainen, unter Druck. Die 33-Jährige soll auf einer Party einen Hitlergruß gezeigt haben und hat dies mittlerweile auch selbst eingeräumt. Dies berichten mehrere schwedische Medienhäuser übereinstimmend.

Karkiainen war laut eigenen Angaben auf dem Foto 15 oder 16 Jahre alt, das Foto sei bei einer Party entstanden. Dies bestätigte die 33-Jährige, die der sozialdemokratischen Partei angehört, gegenüber dem Fernsehsender „Sverige Television“. Sie habe die Geste vermutlich spöttisch gegenüber dem Nationalsozialismus gemeint und keinesfalls „Sympathien für eine solche verabscheuungswürdige Ideologie“ ausdrücken wollen.

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Karkiainen ist die jüngste Ministerin im Kabinett der frisch gewählten Ministerpräsidentin Andersson, sie ist erst seit November im Amt. Ob sie ihr Amt behalten werde, liege alleine in der Hand der Ministerpräsidentin, sagte Karkiainen weiter.

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Ursprünglich war das Foto im Umfeld der rechtspopulistischen, schwedischen Partei „Schwedendemokraten“ in Umlauf gebracht worden. Diese behaupten auch, dass auf in Karkiainens Wohnung veranstalteten Partys Neonazi-Musik gespielt würde. Einen Vorwurf, den Karkiainen ebenfalls bestätigte. Sie könne nicht die Verantwortung für jeden Song übernehmen, der auf ihrer Party gespielt würde.

Kritik gab es auch an Karkiainens Lebensgefährten, der Mitglied der Metal-Band „Raubtier“ ist. Die Band musste sich in der Vergangenheit mehrfach gegen die Vorwürfe rassistischer Tendenzen wehren.

Schwedens Ministerpräsidentin Andersson war nach einem Streit mit den Grünen um einen Haushaltsetat noch am Tag ihrer Wahl zurückgetreten, einen Tag später wurde sie im Parlament allerdings wiedergewählt. Sie regiert das Land in einer sozialdemokratischen Minderheitsregierung. (red)

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