Pressefreiheit und Tucker CarlsonSkurriler Lawrow-Auftritt bei Pressekonferenz in New York

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Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, spricht während einer Pressekonferenz im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sorgt vor allem in US-Medien für Verwunderung, nachdem er die Pressefreiheit in den Vereinigten Staaten angegriffen hat. Tucker Carlsons Rauswurf sieht er mit Sorge.

Der russische Außenminister ist das ranghöchste Mitglied der Regierung Wladimir Putins, das die USA seit Kriegsausbruch in der Ukraine besucht.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat mit skurrilen Aussagen bei einer Pressekonferenz in New York für Verwunderung, vor allem in den US-Medien gesorgt. „Es wäre sinnvoll, über den Zustand der Meinungsvielfalt in den USA nachzudenken“, sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz in New York und bezog sich damit auf den Rauswurf des Moderators Tucker Carlson beim rechtskonservativen Sender Fox News.

„Dass Tucker Carlson Fox News verlassen hat, ist interessant. Ich kann über die Hintergründe nur spekulieren“, führt der russische Außenminister weiter aus. Für Lawrow ist es der erste Besuch in den USA, seitdem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen hat. Er ist das ranghöchste Mitglied der Regierung Wladimir Putins, der seitdem dort eingereist ist.

Sergej Lawrow: Skurrile Aussagen bei Pressekonferenz zu Tucker Carlson und Pressefreiheit

Carlson war am Montag überraschend von Fox News vor die Tür gesetzt worden, zu den Gründen äußerte sich der Sender zunächst nicht. Carlsons Sendung „Tucker Carlson Tonight“ war eines der erfolgreichsten Formate bei Fox News, erreichte jeden Abend mehr als drei Millionen Zuschauer. Carlson war allerdings immer wieder wegen Beiträgen zur Wahlmanipulation oder rechter Hetze in die Kritik geraten.

Carlson Entlassung kommt kurz nach einer Einigung von Fox News mit Wahlmaschinenhersteller Dominion, der den Sender wegen Beiträgen zur Wahlmanipulation verklagt hatte – auch in Carlsons Sendung. Fox News einigte sich außergerichtlich mit Dominion und muss mehr als 787 Millionen US-Dollar an Schadensersatz bezahlen.

In den US-Medien sorgen Lawrows Aussagen zu Carlson für Verwunderung. „Lawrow kommt nach mehr als einem Jahr in die USA – und entscheidet sich dann, über Tucker Carlson zu sprechen?“, fragt CNN-Journalistin Erin Burnett verwundert. „Warum ist er so besessen von Tucker Carlson?“

Tucker Carlson: Aussagen zu Wladimir Putin laufen im russischen Staatsfernsehen

Carlson genießt in Russland tatsächlich hohe Beliebtheitswerte, auch weil er Ex-US-Präsident Donald Trump unterstützt und wiederholt pro-russische oder anti-ukrainische Aussagen getätigt hat. Ein russischer Fernsehsender bot ihm nach seiner Entlassung bei Fox News sogar einen Job an. „Warum hassen wir alle Wladimir Putin so sehr?“, hatte Tucker Carlson einmal in seiner Sendung gefragt.

Carlsons Aussagen wurden vom russischen Staatsfernsehen sogar genutzt, um Propaganda gegen die Vereinigten Staaten und die Ukraine zu machen. Lawrows Spitze gegen die USA ist also bewusst gewählt, auf Fakten basiert sie allerdings nicht. Russland liegt auf der Rangliste zur Pressefreiheit der „Reporter ohne Grenzen“ auf Rang 155 von 180 Ländern, die USA belegen Platz 42. (shh)

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