Zeitweise in LebensgefahrSlowakischer Premierminister Robert Fico angeschossen – Not-Operation gut verlaufen

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Der slowakische Regierungschef Robert Fico wurde angeschossen. Der Premierminister wird derzeit in einem Krankenhaus in Bratislava operiert.

Der slowakische Regierungschef Robert Fico wurde angeschossen. Der Premierminister wird derzeit in einem Krankenhaus operiert.

Der slowakische Regierungschef Robert Fico ist angeschossen worden. Er wurde umgehend ins Krankenhaus eingeliefert.

Der slowakische Premierminister Robert Fico ist durch mehrere Schüsse lebensgefährlich verletzt worden. Fico wurde am Mittwoch (15. Mai) beschossen, die genauen Hintergründe sind noch unklar. Es soll sich um ein politisches Motiv gehandelt haben. Die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová sprach von einer „brutalen Attacke“ auf den Regierungschef.

Der 59 Jahre alte Sozialdemokrat wurde nach einer Kabinettssitzung im slowakischen Handlova angegriffen, teilte die slowakische Nachrichtenagentur TASR mit. Er sei anschließend von seinen Leibwächtern weggetragen worden.  Der Zustand Ficos sei „lebensbedrohlich“, wurde der Öffentlichkeit am Mittwoch über sein offizielles Facebook-Profil mitgeteilt.

Robert Fico: Slowakischer Premierminister nach Kabinettssitzung angeschossen

In der Nacht zu Donnerstag teilte Vize-Ministerpräsident Tomas Taraba mit, dass sich Fico nicht mehr in Lebensgefahr befinde. Sein Zustand sei stabil, aber weiter sehr ernst. Eine Not-Operation sei gut verlaufen. nt Tomas Taraba davon aus, dass eine Operation gut verlaufen ist. „Ich denke, dass er am Ende überleben wird“, sagte Taraba der BBC.

Fico und sein Kabinett hatten sich am Mittwoch (15. Mai) im Haus der Kultur in Handlova getroffen, die Stadt liegt etwa 130 Kilometer nordwestlich der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Laut Angaben der slowakischen Zeitung „SME“ wurde Fico nicht in das Krankenhaus in Bojnice gebracht, das Nahe des Tatorts liegt.

Fico sei unmittelbar nach den Schüssen in eine anliegende Sporthalle gebracht worden, ein Rettungshubschrauber habe ihn abgeholt. Der 59-Jährige soll Schusswunden in den Händen und im Bauch erlitten haben. „Er wurde mit dem Hubschrauber nach Banská Bystrica transportiert, weil es wegen eines akuten Eingriffs zu lange dauern würde, nach Bratislava zu fliegen“, hieß es in einem offfiziellen Statement weiter.

Die Polizei habe das Gebäude evakuiert und weiträumig abgesperrt. Ein Mann sei kurz nach den Schüssen festgenommen worden. Slowenische Medienberichte sprechen von einem 71 Jahre alten Mann.  Laut Angaben der slowakischen Regierung soll der Mann ein „politisches Motiv“ haben. Weitere Details gab es aus Regierungskreisen zunächst nicht.

Slowakei: Schüsse auf Regierungschef Robert Fico – Präsidentin spricht von „brutaler Attacke“

Die laufende Parlamentssitzung in Bratislava wurde umgehend unterbrochen. Die Abgeordneten wurden über die Schüsse auf den Regierungschef infromiert.  Der Vorsitzende der größten Oppositionspartei Progresívne Slovensko, Milan Šimečka, sagte unmittelbar nach Bekanntwerden des Angriffs: „Ich bin schockiert und entsetzt.“

„Die Nachricht vom feigen Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Fico erschüttert mich sehr. Gewalt darf keinen Platz haben in der europäischen Politik. [...]“, teilte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch mit.

Robert Fico: Ursula von der Leyen spricht von „abscheulicher“ Tat

Der tschechische Regierungschef Petr Fiala schrieb auf X: „Die Nachricht von den Schüssen auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico ist schockierend. Ich wünsche dem Ministerpräsidenten, dass er so schnell wie möglich wieder gesund wird. Gewalt darf nicht toleriert werden, sie darf keinen Platz in der Gesellschaft haben.“

EU-Kommissionspräsident erklärte in Reaktion auf das Attentat: „Ich verurteile den abscheulichen Angriff auf Premierminister Robert Fico aufs Schärfste. Derartige Gewalttaten haben in unserer Gesellschaft keinen Platz und untergraben die Demokratie, unser wertvollstes Gemeingut.“

Robert Fico ist seit 2023 zum dritten Mal Premierminister der Slowakei. Zuvor hatte er das Amt zwischen 2006 und 2010, sowie zwischen 2012 und 2018 inne. Fico steht in der Kritik, weil er nach den Nationalratswahlen 2023 mit der rechtsextremen SNS ein Koalitionsbündnis einging, um sich eine weitere Amtszeit zu sichern. (shh)