Australische Medien haben den Namen der beiden mutmaßlichen Terroristen von Sydney ebenso wie Details aus deren Privatleben veröffentlicht.
Massaker von Sydney„Mama, ich war gerade schwimmen“ – Attentäter belog seine Familie

Am Bondi Beach in Sydney haben Trauernde ein Blumenmeer hinterlassen.
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Die beiden mutmaßlichen Attentäter, die am Sonntag in Sydney ein Blutbad am Bondi Beach anrichteten, sind laut Medienberichten von den Ermittlern als Sajid und Naveed Akram identifiziert worden. Der 50-jährige Vater Sajid wurde von der Polizei erschossen, sein 24-jähriger Sohn Naveed wird schwer verletzt in einem Krankenhaus behandelt. Die beiden Männer sollen aus mutmaßlich islamistischen Motiven 15 Menschen erschossen haben. Sie feuerten auf Teilnehmende eines jüdischen Festes und richteten ein Blutbad an. Ihr jüngstes Opfer ist ein zehn Jahre altes Mädchen. Mehr als 40 Personen wurden teils lebensgefährlich verletzt.
Australische Medien haben inzwischen mehr über die Terroristen in Erfahrung gebracht. Im Auto von Vater und Sohn am Bondi Beach sollen zwei Flaggen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gefunden worden sein. „ABC“ berichtet, der australische Geheimdienst habe sechs Jahre zuvor mögliche Verbindungen des 24-Jährigen zum IS überprüft. Er soll demnach in engem Kontakt zu einem IS-Kämpfer gestanden haben, der 2019 verhaftet und in Australien wegen der Vorbereitung einer terroristischen Straftat verurteilt worden war. Dass Naveed selbst einen Anschlag plante, war aber offenbar nicht bekannt.
Naveed Akram rief vor dem Blutbad seine Mutter an
Naveed Akram soll im Südwesten von Sydney im Vorort Bonnyrigg gelebt haben. Ihrer Familie sollen die Attentäter laut „Sydney Morning Herald“ erzählt haben, sie wollten am Wochenende einen Angelausflug in der Jervis Bay unternehmen. Die Bucht liegt rund 200 Kilometer südlich von Sydney. In Wirklichkeit blieben sie aber in der Stadt und mieteten sich im Stadtteil Campsie in einem kleinen Ferienhaus ein.
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Die Zeitung zitiert die Mutter des 24-Jährigen, die demnach am Sonntag noch telefonischen Kontakt zu ihrem Sohn hatte. „Er rief mich an und sagte: ‚Mama, ich war gerade schwimmen. Ich war tauchen. Wir gehen jetzt essen, und wir bleiben jetzt zu Hause, weil es sehr heiß ist‘“, soll die Mutter Verena der Polizei am Montag die Worte von Naveed wiedergegeben haben. Ihr Sohn besitze keine Schusswaffe, so die Mutter weiter. Sie könne sich nicht vorstellen, dass er zu einer solchen Tat fähig sei.
Der „Sydney Morning Herald“ veröffentlicht zudem Bilder aus einer Überwachungskamera, die die beiden Attentäter auf dem Weg zum Bondi Beach zeigen sollen. Sajid und anschließend Naveed hätten am Sonntag gegen 17:15 Uhr die gemietete Unterkunft in Campsie verlassen und seinen in ein Auto gestiegen, um die rund 40-minütige Fahrt Richtung Osten zum Strand zu starten.

