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Kampf gegen TerrorismusGroßangelegte Operation gegen Terrormiliz IS in Syrien

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Der syrische Übergangspräsident Al-Scharaa will sein Land wieder in die internationale Gemeinschaft integrieren. (Archivfoto)

Der syrische Übergangspräsident Al-Scharaa will sein Land wieder in die internationale Gemeinschaft integrieren. (Archivfoto)

Syrische Sicherheitskräfte starten großangelegte Anti-IS-Operation. Über 60 Razzien, mehr als 70 Festnahmen, ein IS-Mitglied getötet.

Die Übergangsregierung in Syrien hat nach eigenen Angaben eine großangelegte Operation gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) durchführen lassen. Laut Angaben des Sprechers des Innenministeriums in Damaskus, wie von der staatlichen Nachrichtenagentur Sana berichtet, fanden dabei mehr als 60 Razzien in verschiedenen Regionen des Landes statt. Mehr als 70 Personen wurden festgenommen, ein IS-Mitglied getötet, ein Angehöriger der Sicherheitskräfte erlitt Verletzungen.

Die Mitteilung erfolgt nur einen Tag vor dem Treffen des syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Der Besuch am Montag im Weißen Haus wäre der erste eines syrischen Präsidenten überhaupt. Al-Scharaa war bereits am Wochenende in der US-Hauptstadt eingetroffen.

Erwartet wird, dass al-Scharaa dabei den Beitritt der syrischen Regierungstruppen in die US-geführten Allianz gegen den IS verkünden könnte. Die Mitteilung des syrischen Innenministeriums dürfte diesen Eindruck weiter verstärken.

Al-Scharaa will Syrien in die internationale Gemeinschaft integrieren

Der IS hatte 2014 in Syrien und im benachbarten Irak große Gebiete überrannt. Teilweise kontrollierte er etwa ein Drittel Syriens und 40 Prozent des Irak. Die USA führten einen Einsatz zum Kampf gegen die Terrormiliz an. Sie gilt als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind schätzungsweise aber noch rund 2.500 IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.

Syrien war unter der Herrschaft von Ex-Machthaber Baschar al-Assad wegen des blutigen Bürgerkriegs lange international isoliert. Anfang Dezember stürzte eine Rebellenallianz unter Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) Assad. Heute regiert HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa als Übergangspräsident. Er setzt darauf, Syrien wieder in die internationale Gemeinschaft zu integrieren, um insbesondere die Wirtschaft zu stabilisieren. Die USA wollen das Land, das während der Assad-Herrschaft eng mit Moskau verbündet war, stärker an den Westen anbinden. (dpa)