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Prunk statt SparsamkeitDonald Trump will Ballsaal für 200 Millionen bauen – woher kommt das Geld?

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Donald Trump und Melania Trump stehen auf einer Bühne.

Donald Trump und Ehefrau Melania bei einem öffentlichen Auftritt – der Ex-Präsident will nun einen 200-Millionen-Dollar-Ballsaal am Weißen Haus bauen lassen. (Archivbild)

Der US-Präsident will sein Vermächtnis im Weißen Haus zementieren – mit einem 200-Millionen-Dollar-Ballsaal, der für Staunen und Kritik sorgt. 

US-Präsident Donald Trump hat den Bau eines neuen Ballsaals am Weißen Haus angekündigt. Das Projekt mit der Bezeichnung „White House State Ballroom“ soll laut einer Pressemitteilung ab September 2025 beginnen und eine Fläche von rund 8.300 Quadratmetern umfassen. Der neue Saal würde damit mehr als dreimal so viele Gäste aufnehmen können wie der bisher größte Veranstaltungsraum, der East Room, der maximal 200 Sitzplätze bietet. Mit dem neuen Ballsaal soll Platz für bis zu 650 Gäste entstehen.

Finanzierung durch Trump und private Spender sorgt für Kritik

Nach Angaben des Weißen Hauses wird das Gebäude neben dem East Wing errichtet, um den historischen Kern des Weißen Hauses nicht zu verändern. Während der Bauphase sollen Büros des East Wing vorübergehend ausgelagert werden.

Die Baukosten werden mit etwa 200 Millionen US-Dollar veranschlagt. Laut „The Guardian“ soll das Projekt ausschließlich durch private Mittel finanziert werden, ohne den Einsatz von Steuergeldern. Demnach will Trump selbst einen erheblichen Teil der Summe aufbringen, weitere Gelder sollen von „patriotischen Spendern“ kommen. Wer genau diese Spender sind, wurde bislang nicht offengelegt.

Bauunternehmen und Zeitplan für das Großprojekt

Kritiker wie der Senats-Minderheitenführer Charles E. Schumer (Demokraten) bemängeln, dass in einer wirtschaftlich angespannten Lage ein solch kostspieliges Prestigeprojekt ein falsches Signal setze. Auch die fehlende Transparenz bei der Auswahl der Geldgeber wird kritisiert. Die US-Demokraten warnten zudem vor möglichen Interessenkonflikten, sollte der Ballsaal mit Spenden aus dem Umfeld wirtschaftlich oder politisch einflussreicher Personen errichtet werden.

Senats-Minderheitenführer Charles E. Schumer.

Senats-Minderheitenführer Charles E. Schumer (Demokraten) kritisierte die geplanten 200 Millionen Dollar für den Ballsaal im Weißen Haus scharf. (Archivbild)

Für die Umsetzung des Projekts sind nach Angaben des Weißen Hauses das Architekturbüro McCrery Architects sowie die Bauunternehmen Clark Construction und AECOM verantwortlich. Ziel sei es, den Bau lange vor dem Ende von Trumps zweiter Amtszeit im Januar 2029 abzuschließen. Der neue Ballsaal soll vor allem für große Staatsbankette, diplomatische Empfänge und nationale Veranstaltungen genutzt werden.

Bereits während der Bekanntgabe des Projekts entbrannte eine Debatte über die Notwendigkeit eines solchen Neubaus, da das Weiße Haus mit seinen bestehenden Räumen bislang alle offiziellen Termine abdecken konnte. Trump selbst erklärte, der Ballsaal werde „das Weiße Haus auf eine neue Ebene heben“. Eine endgültige Genehmigung der zuständigen Behörden steht noch aus, gilt jedoch als Formsache. (jag)