Dutzende tote russische OffiziereKommandeur von Putins Schwarzmeerflotte laut Ukraine getötet

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Admiral Wiktor Sokolow ist laut ukrainischen Angaben beim Angriff auf Sewastopol getötet worden. Er war der Oberbefehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte. (Archivbild)

Admiral Wiktor Sokolow ist laut ukrainischen Angaben beim Angriff auf Sewastopol getötet worden. Er war der Oberbefehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte. (Archivbild)

Am Freitag hatte die Ukraine das Flottenhauptquartier angegriffen. Auch Vizeadmiral Wiktor Sokolow soll getötet worden sein.

Bei ihrem Angriff auf die Krim am vergangenen Freitag hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben den Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte getötet. „34 Offiziere sind tot, darunter der Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte“, erklärten die ukrainischen Spezialeinheiten am Montag im Onlinedienst Telegram mit Blick auf den Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim. Die ukrainische Armee hatte den Luftangriff am Freitag für sich reklamiert.

Vizeadmiral Wiktor Sokolow laut Ukraine getötet: Erste Berichte bereits am Freitag

Bereits kurz nach dem Angriff hatte es erste Berichte über den Tod von Vizeadmiral Wiktor Sokolow gegeben. Zunächst hatte ein lokaler Telegram-Kanal, der über die Halbinsel Krim berichtet, den Tod eines der russischen Top-Militärs am Freitagabend vermeldet, allerdings darauf verwiesen, die Angaben müssten noch überprüft werden. Kurz darauf berichtete die Geopolitik-Expertin Jessica Berlin im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) sie habe eine „inoffizielle Bestätigung“ von ukrainischen Quellen für den Tod Sokolows erhalten.

Sokolow war im August 2022 zum Oberbefehlshaber der Schwarzmeerflotte ernannt worden, der 61-jährige Vizeadmiral folgte laut der russischen Nachrichtenagentur Tass auf Admiral Igor Osipow. Kurz vor der Beförderung Sokolows waren mehrere russische Kampfflugzeuge bei einer Explosion auf dem Luftwaffenstützpunkt Saki auf der Krim zerstört worden.

Putins Vizeadmiral soll Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine angeordnet haben

Im Amt als Oberbefehlshabers soll Sokolow persönlich Raketenangriffe auf zivile Ziele in der Ukraine angeordnet haben. „Wenn er überlebt hätte, wäre er als Kriegsverbrecher angeklagt worden“, erklärte Berlin. Sokolow war 2016 auch an Russlands Militäreinsatz in Syrien als Flottenkommandant beteiligt.

Die „Nowaja Gaseta Europa“ berichtete unterdessen bereits am Freitagabend, während des Angriffs auf das Flottenhauptquartier in Sewastopol habe dort ein Führungstreffen stattgefunden. „Viele der Beamten scheinen verletzt worden zu sein“, zitierte die Zeitung Roman Svitan, ukrainischer Militärexperte und Reserveoberst der ukrainischen Streitkräfte.

Ein russischer Offizier aus Sewastopol habe zudem über „viel mehr Opfer als offiziell angekündigt“ berichtet, heißt es in dem Bericht. „Wir sprechen von Dutzenden Militärangehörigen“, sagte der Offizier demnach.

„Russland kann die Schwarzmeerflotte offenbar kaum schützen“

Der erfolgreiche Angriff auf eines der am besten geschützten Gebäude auf der von Russland seit 2014 illegal besetzten ukrainischen Halbinsel Krim weckt unterdessen Zweifel an der russischen Luftabwehr. Der Ukraine waren zuletzt mehrere massive Angriffe auf russische Militäranlagen auf der Krim gelungen.

„Russland kann die Schwarzmeerflotte und die militärischen Einrichtungen auf der Krim derzeit offenbar kaum schützen“, erklärte der Sicherheitsexperte Nico Lange am Freitagabend auf X. Auch vom Festland gab es zuletzt Berichte über einen ukrainischen Durchbruch in der Region Saporischschja. 

Russland attackiert „Söldner und Ausbildungszentren“ in der Ukraine

Russland reagierte auf die jüngsten militärischen Erfolge der Ukraine laut eigenen Angaben am Sonntagabend mit Angriffen auf „Standorte ausländischer Söldner- und Ausbildungszentren“ in der Ukraine, wie das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte.

Zum angeblichen Tod Sokolows gab es aus Moskau unterdessen zunächst keine Angaben. Auch die russischen staatlichen Nachrichtenagenturen berichteten nicht über den Vizeadmiral.  

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