„Moderne Waffen aller Arten“Putin preist russische Rüstungstechnik an und hetzt gegen Westen

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March 14, 2023, Ulan-Ude, Buryatia, Russia: Russian President Vladimir Putin flies a Mi-171A2 helicopter simulator at the training centre for the Ulan-Ude Aviation Plant, March 14, 2023 in Ulan-Ude, Buryatia, Russia. Ulan-Ude Russia - ZUMAp138 20230314_zaa_p138_016 Copyright: xMikhailxMetzel/KremlinxPoolx

Wladimir Putin in einem Flug-Simulator (Archivbild). Putin pries auf einer Waffenschau in Moskau die heimische Rüstungsindustrie an und griff den Westen an.

Wladimir Putin hat die Eröffnungsrede auf einer Waffenschau in Moskau gehalten. Deutlich wurde: Russland ist auf der Suche nach Partnern. 

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine steht Kreml-Machthaber Wladimir Putin international weitgehend isoliert da. Militärische Erfolge lassen auf sich warten, und die Verluste auf russischer Seite sind immens. Der Krieg und die massive Gegenwehr der Ukraine deckten auf, wie rückständig und unflexibel die russischen Streitkräfte aufgestellt sind. Umso stärker ist Wladimir Putin daran interessiert, Partner zu finden, die in die heimische Rüstungsindustrie investieren. 

Dies wurde in Moskau deutlich, wo am Montag die Waffenschau Armija-23 von Verteidigungsminister Sergej Schoigu eröffnet wurde. Parallel dazu findet am Dienstag die „Konferenz für Internationale Sicherheit“ statt. Höhepunkte waren Ansprachen des Präsidenten selber, die per Video aufgezeichnet und gezeigt wurden.

Wladimir Putin greift den Westen auf Waffenschau an

Putin sprach am Dienstag zur Eröffnung der Sicherheitskonferenz von einer veränderten politischen Lage, in der immer mehr Staaten die Souveränität anstrebten. Dabei würden sie mit Widerstand aus dem Westen konfrontiert. Der „kollektive Westen“ würde Bürgerkriege anzetteln und versuchen, anderen Staaten die eigenen Regeln aufzudrücken. Putin sprach von „Neokolonialismus“, gegen den man sich geschlossen zur Wehr setzen müsse. Er rechtfertigte zum wiederholten Male die „Spezialoperation“ in der Ukraine mit dem Schutz der Menschen im Donbass vor einem „Genozid“.

Putin hatte bei der Waffenmesse bereits gesagt, sein Land sei bereit zur militärtechnischen Zusammenarbeit mit allen Staaten, die ihre „nationalen Interessen“ verteidigen wollen. Um diesen Schutz zu gewährleisten, stelle Russland die neuesten Aufklärungssysteme, Hochpräzisionswaffen und Robotik zur Verfügung.

Wladimir Putin lockt potenzielle Waffenkäufer

Putins Ansprachen macht klar: Russland wirbt um Waffenkäufer aus aller Welt. Putin bot potenziellen Partnern eine „breite Auswahl moderner Waffen aller Arten und Typen“ an, wie er sagte.  Besondere Aufmerksamkeit maß Putin der Flugdrohnen-Technik zu. „Diese Richtung entwickelt sich aktiv im militärischen und zivilen Bereich“, sagte der Kremlchef. Es gehe darum, einen neuen selbstständigen, wissenschaftlich gestützten und hochtechnologischen Wirtschaftszweig zu schaffen.

Erkenntnissen westlicher Geheimdienste zufolge hat Russland allerdings große Probleme, seine Rüstungsaufträge aus dem Ausland zu erfüllen. 2022 meldete der britische Geheimdienst, „Russland ist höchstwahrscheinlich nicht in der Lage, einige seiner Exportaufträge für gepanzerte Fahrzeuge auszuführen“. Grund seien der hohe Bedarf im eigenen Land und die westlichen Sanktionen. Zudem habe aber auch das Image russischer Waffen gelitten. „Die Glaubwürdigkeit vieler ihrer Waffensysteme wurde durch die Verbindung mit der schwachen Leistung russischer Streitkräfte im Ukraine-Krieg untergraben“, hieß es in der Mitteilung vom Juni 2022.

Waffenschau in Moskau wirbt mit Image-Filmen

Auf der Website der Messe, die komplett live gestreamt wird, sind Image-Filme von russischen Waffen zu sehen: Feuernde Kampfflugzeuge und startende Helikopter werden ebenso angepriesen wie moderne Drohnen-Technik.

Nach Berichten russischer Staatsmedien zeigen 1500 einheimische Rüstungsbetriebe 28.500 ihrer Entwicklungen. Auch 85 ausländische Unternehmen und Organisationen aus sieben Staaten seien vertreten. Russlands größter staatlicher Rüstungshersteller und -verkäufer Rosoboronexport habe bereits einen Vertrag über mehr als 500 Millionen US-Dollar (457 Millionen Euro) mit einem nicht genannten ausländischen Partner abgeschlossen. (cme, dpa)

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