Hamburg – Dank des langen Sommers, einer brummenden Konjunktur und gestiegener Einkommen sind 2018 nach einer Umfrage so viele Bundesbürger verreist wie nie zuvor. 62 Prozent waren wenigstens fünf Tage unterwegs, das waren vier Prozentpunkte mehr als 2017, wie aus der am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten 35. Deutschen Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen vorgeht. Dies sei der bislang höchste gemessene Anstieg gewesen.

Überraschend gutes Reisejahr 2018

Vor allem bei den 55-Jährigen und noch Älteren ging deutlich mehr als die Hälfte auf Reisen. „Sie bilden die Mehrheit der Bundesbürger, haben Zeit, Geld und wollen die Welt kennenlernen“, erläuterte der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt. Angesichts des „grandiosen Sommers“ und geringer Arbeitslosigkeit seien die Deutschen noch häufiger in Urlaub verreist. „Das 2018 so gut war, hat dennoch überrascht“, ergänzte der Wissenschaftler.

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Reiseland Nummer eins blieb 2018 für die Bundesbürger Deutschland, auch wenn es etwas einbüßte und dafür Reisen ins europäische Ausland zulegten. Mecklenburg-Vorpommern mit seinen Stränden überholte das bergige Bayern in der Gunst der Urlauber und setzte sich in der BAT-Umfrage deutschlandweit an die Spitze der Bundesländer. Die europäische Reiseliste führten mit Abstand Spanien und Italien an, gefolgt von Österreich, der Türkei und Skandinavien. „Noch deutet vieles auf eine hohe Reiseintensität in 2019 hin. Ob sie aber das Niveau von 2018 erreichen wird, bleibt abzuwarten“, bilanzierte der Stiftungsleiter. Immerhin sei sich fast jeder zweite Deutsche schon sicher, in diesem Jahr zu verreisen.

Das sind die liebsten Urlaubsziele der Deutschen im eigenen Land:

Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern hat es im Jahr 2018 geschafft und setzte sich an die Spitze der beliebtesten Reiseorte innerhalb Deutschlands. Gerade wegen des heißen Sommers fuhren die Urlauber besonders gerne an die schöne Ostseeküste oder in die weitläufigen Seengebiete.

Bayern

Das bisherige Lieblingsziel der Deutschen schaffte es im vergangenen Jahr nur auf den zweiten Platz. Bayern lieferte sich schon seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Spitzenplatz mit Mecklenburg-Vorpommern.

Niedersachsen

Auf Platz drei liegt, mit deutlichem Abstand zu Platz zwei, Niedersachsen. Auch hier suchten viele Deutsche 2018 Erholung und Ruhe. Nach wie vor besonders beliebt bei Besuchern: Die Lüneburger Heide.

Schleswig-Holstein

Auch Schleswig-Holstein musste im vergangenen Jahr Verluste in Kauf nehmen und steht an Platz vier im Ranking. Hauptgrund hierfür waren vor allem die Kapazitätsgrenzen der Unterkünfte vor Ort: Durch den Ausnahme-Sommer waren viele Unterkünfte frühzeitig ausgebucht und Reisende mussten auf andere Destinationen ausweichen.

Baden-Württemberg

Den fünften Platz sicherte sich schließlich Baden-Württemberg. Bayerns Nachbarland konnte seine Gästezahl erstmals seit Jahren wieder steigern und gerade im Schwarzwald neue Besucherrekorde verzeichnen.

(red mit dpa)