Das Geburtshaus: Eine Alternative zum Kreißsaal?

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Bonn – Immer mehr Krankenhäuser schließen ihre Kreißsäle. Kostendruck und Personalmangel sind die Gründe. Zu einer Geburt im Krankenhaus gibt es aber auch Alternativen. Eine ist die Hausgeburt. Es gibt aber auch das Geburtshaus.

Ein Geburtshaus ist eine außerklinische Einrichtung. Sie wird von Hebammen betrieben. „Der größte Unterschied zum Krankenhaus ist der Betreuungsbogen”, erklärt Isabelle Rosa-Bian vom Netzwerk der Geburtshäuser. Die Frauen werden dort während der gesamten Schwangerschaft in der Regel von ein oder zwei Hebammen begleitet. „Die Schwangeren wissen sicher, dass eine dieser Kolleginnen auch bei der Geburt dabei sein wird.” In einem Geburtshaus wird ambulant unter der Leitung einer Hebamme entbunden - ein Arzt ist nicht anwesend. Einige Stunden nach der Geburt geht die Familie wieder nach Hause und wird dort von einer Nachsorgehebamme betreut.

des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und verschiedener Hebammenverbände. Über 90 000 unkomplizierte Geburten aus den Jahren 2005 bis 2009 wurden dafür untersucht.

, die mit dem GKV-Spitzenverband vertraglich geregelt sind. Dazu zählen Erkrankungen der Mutter wie HIV oder insulinpflichtiger Diabetes. Auch Thrombose in der Schwangerschaft oder eine Fehllage der Plazenta sprechen gegen eine Entbindung im Geburtshaus.

in Deutschland.

Die sogenannte Betriebskostenpauschale für Aufwendungen rund um die Geburt übernehmen in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen. Privatversicherte klären die Höhe der von ihrer Versicherung übernommenen Kosten am besten vorher, rät das Netzwerk. Bei der Hebammenrufbereitschaft übernehmen einige Krankenkassen eine Pauschale.

Ja und nein. „Die Lösung kann jetzt natürlich nicht sein, dass die Frauen, die im Krankenhaus keinen Platz mehr bekommen, alle zu uns kommen”, sagt Rosa-Bian. Das lasse sich aus Personalgründen gar nicht stemmen - da haben die Geburtshäuser ähnliche Probleme wie Krankenhäuser. Außerdem gibt es viel weniger Geburtshäuser als Kliniken. Schlussendlich ist ein Geburtshaus nicht unbedingt etwas für jede Frau. „Wir sprechen eine andere Klientel an, es geht vor allem um Eigenverantwortlichkeit.” Wer sich das aber gut vorstellen kann, für den ist das Geburtshaus vielleicht das Richtige. (dpa/tmn)

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