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Skisaison-StartGondeln satt! - 15 Neuheiten in den Alpen

5 min
Die Gondeln fahren nach Bedarf: der «FlemX» im Schweizer Skigebiet Flims Laa nutzt die Ropetaxi-Technologie.

Die Gondeln fahren nach Bedarf: der „FlemX“ im Schweizer Skigebiet Flims Laa nutzt die Ropetaxi-Technologie.

Weniger Warteschlangen, mehr Komfort: In Verbier, Zauchensee & Co bringen neue Bahnen und Recycling-Ideen frischen Schwung ins Skivergnügen. Welche Highlights jetzt locken.

Neue Saison, neue Anlagen: Die Alpenskigebiete haben zum Winter aufgerüstet. Eine Auswahl der Neuheiten zeigt: Der Trend geht zur Kabinenbahn. Und wenn neue Sessellifte an den Start gehen, sind sie in der Regel für bis zu acht Personen ausgelegt. Ein Streifzug durch die Berge von A(lpe Cimbra) bis Z(auchensee).

1. Neuer Sessellift in Garmisch

Im Skigebiet Garmisch-Classic wurde die Kreuzwankl-Bahn erneuert. Der „Dreh- und Angelpunkt“ des Gebiets ist von einem Sechser- zu einem Achtersessel geworden. Es soll damit schneller und komfortabler den Berg hinaufgehen – viel versprechen sich die Betreiber von der langsameren Umlaufgeschwindigkeit in der Talstation. Skianfänger und Kinder sollen so leichter einsteigen können. Davon erhofft man sich, dass die Sesselbahn weniger häufig gestoppt werden muss als bisher.

Neue Sessel in Garmisch: Die Kreuzwanklbahn ist nun ein Achter-Lift.

Neue Sessel in Garmisch: Die Kreuzwanklbahn ist nun ein Achter-Lift.

2. Gondelbahn und längere Piste in Zugspitzarena

Von Garmisch-Partenkirchen ist es nicht weit zur Tiroler Zugspitzarena in Österreich. Dort geht in der Skiarena Berwang eine neue Gondelbahn in Betrieb, deren Kabinen bis zu zehn Personen Platz bieten. Der Neubau ist die zweite Sektion der Oberen Karbahn und ersetzt den alten Thanellerkar-Schlepplift. So wird die Fahrt bequemer, schneller und die Abfahrt länger: Weil die Bergstation weiter oben liegt, gewinnt die Piste 140 Höhenmeter.

3. Skipisten-Lückenschluss in Sölden

In dem für seine Partys bekannten Tiroler Skiort sind die zwei frisch in Betrieb gehende Achter-Sessellifte nicht die größte Neuigkeit. Besonders stolz ist man vielmehr auf die neue Pistenverbindung zwischen den Talabfahrten Gaislachkogl und Giggijoch. Ein Blick auf den Pistenplan Söldens zeigt, warum: Damit werden die zwei zentralen Einstiegsbereiche im Gebiet verbunden. Das spart Skibus- und Autofahrten zwischen den Talstationen.

4. Gondeln im Doppelpack in Kärnten

Gleich zwei neue Gondelbahnen ersetzen in Österreichs südlichem Bundesland alte Sessellifte: Am Katschberg fährt statt eines Dreier-Sessels künftig die Almbahn mit Achterkabinen zum Aineck hinauf, im Nassfeld ersetzt die Gartnerkofel-Bahn mit ihren 55 Kabinen für jeweils bis zu zehn Personen die alten Vierersessel.

5. Aus vier mach' zehn in Zauchensee

40 Jahre lang war die Schwarzwandbahn im Gebiet Zauchensee-Flachauwinkl im Salzburger Land in Betrieb, die kleinen Kabinen fassten maximal vier Personen. Zu dieser Saison wurde die Bahn runderneuert, die Gondeln fassen nun bis zu zehn Personen.

Die Gondeln der Schwarzwandbahn in Zauchensee erlauben einen Bergpanorama-Rundumblick.

Die Gondeln der Schwarzwandbahn in Zauchensee erlauben einen Bergpanorama-Rundumblick.

6. Aus Mannheim ins Paznauntal

Im Skigebiet von Kappl im Paznauntal machen sie es wie in Zauchensee: Die neue Diasbahn ersetzt eine alte Anlage, die Kabinenkapazität geht von - richtig - vier auf zehn. Das Besondere ist: Die Bahn war schon in mehreren Ländern im Einsatz. 2022 fuhr sie auf der Floriade Expo in den Niederlanden, 2023 bei der Bundesgartenschau in Mannheim. Nun also steht sie in den Bergen Tirols – und wird dort länger bleiben.

7. Aller guten Dinge sind drei in Schladming

Auch in der Steiermark betreibt man Recycling: Die neue Acht-Personen-Gondelbahn an der Fageralm wurde vom Skigebiet Großarltal abgekauft. Die Bahn ersetzt zwei alte Zweiersessellifte. Am Hauser Kaibling geht die Senderbahn in Betrieb, mit Kabinen für bis zu zehn Wintersportler. Dafür weicht ein Vierersessellift. Und als Verbindung zwischen Hauser Kaibling und Planai wurde ein Achtersessel gebaut, der mehr Menschen schneller befördern soll als der bisherige Vierersessel.

8. Das Gondeltaxi wird fertig

Das FlemX in Flims Laax im Kanton Graubünden geht in seine dritte Wintersaison – nun nimmt die letzte Sektion den Betrieb auf und erschließt ein Freeride-Areal am Cassonsgrat. Die neue 2,3 Kilometer lange Strecke ersetzt eine 2015 abgebaute Seilbahn aus dem Jahr 1956. Der FlemX kuppelt mit seiner Ropetaxi-Technologie Gondeln nach Bedarf ganz automatisch ein: Das soll Leerfahrten vermeiden und Energie sparen. Er umfasst mit seiner Fertigstellung sechs Stationen im Skigebiet.

9. Mehr Komfort am Matterhorn

Am berühmtesten Berg der Schweiz wurde eine neue Sesselbahn zum Gifthittli hinauf gebaut, mit Blick auf das ikonische Matterhorn. Sie hat Sessel für acht Personen und ersetzt eine alte Anlage mit etwas geringerer Kapazität, die aber laut den Bergbahnen schon 1,2 Millionen Fahrgäste pro Jahr transportiert hat. Die neue Bahn hat eine noch etwas höhere Förderleistung und bietet mit Wetterhauben und einem neu angelegten Einstieg in Fahrtrichtung zudem mehr Komfort als bisher.

10. Abschied von einem Klassiker in Verbier

Seit 1970 war die Seilbahn von Verbier nach Les Savoleyres in Betrieb und damit laut den Betreibern die älteste der Schweiz. Doch nun gehen die betagten Gondeln mit ihrer Retrostahl-Optik in Rente. Sie werden von einer Kombibahn ersetzt. Bis zur Mittelstation fahren nur Kabinen, von der Mittelstation zur Bergstation sind es Kabinen und Sessel im Wechsel. So bleibt die Wahl: Entweder in die warme Kabine setzen oder mit angeschnallten Skiern in den Sessel, um am Berg direkt durchstarten zu können.

11. Zweite Spur im Berner Oberland

Im Wintersportgebiet Mürren-Schilthorn in der Jungfrau-Skiregion im Berner Oberland bekommt die Seilbahn vom Bergdorf Mürren zur Mittelstation Birg eine zweite Spur: Damit werde die volle Kapazität von 800 Personen pro Stunde erreicht. Im April soll dann auch zur Bergstation am Schilthorn eine zweite Bergbahn-Spur öffnen. 

12. Drei neue Bahnen im größten Skigebiet der Welt

Trois Vallées gilt mit seinen rund 600 Kilometer umspannenden Pistennetz als das größte zusammenhängende Skigebiet der Welt. Dort startet diesen Winter die neue Zehnerkabinenbahn Côte Brune von Val Thorens nach Mont de la Chambre. Dafür ist ein 1991 gebauter Vierersessellift gewichen. Das Ziel: Mehr Wintersportler schneller den Berg hinaufbefördern. In Méribel wurde indes die Telécabine des Rhodos umfassend modernisiert, die 36 Jahre in Betrieb war. Noch länger, nämlich 50 Jahre, waren die Gondeln der Chenus-Bahn im Einsatz. Auch sie wurde durch eine moderne Nachfolgerin ersetzt. Mit neuen Zehnerkabinen soll sich die Beförderungskapazität verdoppeln.

13. Mama Mio in La Plagne

Im Skigebiet von La Plagne geht eine neue Zehnerkabinenbahn in Betrieb: Sie verbindet den Ort Plagne Bellecôte über den Col de Forcle mit dem Roche de Mio und soll den Zugang ins Skigebiet noch leichter machen.

Die neue Seilbahn Roche de Mio im französischen Skigebiet La Plagne.

Die neue Seilbahn Roche de Mio im französischen Skigebiet La Plagne.

14. Neue Bahn mit Piste durch den Wald in Alpe Cimbra

Im Skigebiet Alpe Cimbra im Trentino fährt ab diesem Winter eine Zehnerkabinenbahn von Francolini nach Sommo Alto. Sie ersetzt einen Sessellift aus den 1970er Jahren. In dem Zuge wurde auch eine neue gut drei Kilometer lange Skipiste durch den Wald geschaffen, wie es von den Bergbahnen heißt.

15. Weniger Warteschlangen im Dolomiti Superski

Neuigkeiten im Val di Fassa: Zwischen Campitello di Fassa und dem Col Rodella ist eine neue Bahn mit 18 Kabinen im Einsatz, die jeweils bis zu 30 Personen fassen. Sie ersetzt die alte Anlage, die zwei Kabinen mit Platz für jeweils bis zu 120 Personen hatte, aber damit an Kapazitätsgrenzen stieß. Das „Problem der Warteschlangen“ soll nach Angaben der Betreiber damit der Vergangenheit angehören. Im Skigebiet Fiemme Obereggen, das wie Val di Fassa zum Großverbund Dolomiti Superski zählt, soll eine Zehnerkabinenbahn den alten Vierersessellift Latemar ersetzen – das Ziel, wie bei so vielen anderen Neuheiten: mehr Komfort, mehr Kapazität, schnellere Fahrzeiten. (dpa)