HPV, Tripper, SyphilisWoran erkennt man eine Geschlechtskrankheit?

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Geschlechtskrankheiten sorgen zum Teil für unangenehme Gefühle nach dem Liebesspiel. 

  • Was gibt es Schöneres und Wichtigeres im Leben als die Liebe? Wie wir sie finden, pflegen und sie uns erhalten; was geschieht, wenn sie vergeht oder wir sie verlieren – darum geht es in unserer PLUS-Kolumne „In Sachen Liebe“.
  • Im wöchentlichen Wechsel beantworten die erfahrenen Psychologen Damaris Sander und Peter Wehr sowie Urologe Volker Wittkamp und Schauspielerin Annette Frier Ihre Fragen rund ums Liebesleben, Sex, Kindererziehung und alles, was Paaren begegnet.
  • In dieser Folge erklärt Volker Wittkamp, wie Sie eine Geschlechtskrankheit erkennen und was im Falle eines Falles zu tun ist.

Köln – Zwar nehme ich es aktuell mit dem Mundschutz sehr genau, habe allerdings vor der Corona-Zeit den Schutz unten herum etwas vernachlässigt. Wie würde sich denn eine Geschlechtskrankheit äußern?

Geschlechtskrankheiten existieren eigentlich schon immer und sorgen zum Teil für unangenehme Gefühle nach dem Liebesspiel. Nicht nur körperlich, sondern häufig in Form von Gewissensbissen. Die Liste solcher Krankheiten ist recht lang, und die Symptome sowie ihr zeitliches Auftreten nach der Ansteckung unterscheiden sich stark. Je nachdem, welcher Erreger dahinter steckt.

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Urologe Volker Wittkamp

Mit der Entdeckung des Antibiotikums wurde es zumindest den Bakterien eine Zeit lang sehr schwer gemacht. Leider erleben Geschlechtskrankheiten aber gerade eine kleine Renaissance, denn schlau wie sie sind, passen sich Bakterien an und entwickeln Resistenzen, also Schutzschilde gegen bestimmte Antibiotika. Diese Tatsache und eine zunehmende Kondom-Faulheit sind der Grund für volle Wartezimmer mit etwas verschämt dreinblickenden Patienten. Neben Bakterien gibt es aber auch noch Viren und Parasiten, die Geschlechtskrankheiten auslösen. Da hilft dann ohnehin kein Antibiotikum.

Brennen und weißlicher Ausfluss aus der Harnröhre

Beim Mann kommt es meist zu einem Brennen oder unangenehmen Gefühl in der Harnröhre, gelegentlich gepaart mit weißlichem Ausfluss. Der Name Tripper bezieht sich auf dieses Symptom. Er stammt aus dem Niederländischen und bedeutet so viel wie „in Tropfen herabfallend“. Sollten Sie so etwas bei sich feststellen und dann auch noch vor ein paar Tagen ungeschützten Geschlechtsverkehr mit eher unbekannten Partnern gehabt haben, ist die Situation relativ klar – und es ist Zeit für den Besuch einer urologischen Praxis.

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Andere Geschlechtskrankheiten führen zu kleinen bräunlichen Warzen im Intimbereich, wie zum Beispiel bei den humanen Papillomaviren (HPV). Wiederum andere verursachen kleine, schlecht heilende Wunden am Penis oder an der Eichel, wie es bei der Syphilis der Fall ist.

Viele Geschlechtskrankheiten lassen sich über eine Urindiagnostik, eine Blutabnahme oder einen Harnröhrenabstrich nachweisen. Da es sich bei einem Harnröhrenabstrich nicht um die angenehmste Diagnostik der Welt handelt, hat er bei manchen Patienten gleich auch präventive Wirkung. Um sich eine erneute Untersuchung zu ersparen, lassen sie den ungeschützten Geschlechtsverkehr lieber gleich sein.

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Geschlechtskrankheiten können zu Unfruchtbarkeit führen

Trotz zunehmender Resistenzen lassen sich die meisten Geschlechtskrankheiten noch recht gut mit einem Antibiotikum heilen, und Warzen können mit Laser oder Skalpell behandelt werden. Gegen die erwähnten Papillomaviren existiert glücklicherweise eine Impfung. Aber bevor Sie jetzt direkt losrennen, sollten Sie wissen, dass diese vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen muss.

Ernst nehmen sollte man Geschlechtskrankheiten auf jeden Fall, denn unbehandelt kann können sie bis zur Unfruchtbarkeit bei beiden Geschlechtern führen oder sich im gesamten Körper ausbreiten. Möchten Sie sich selbst, künftigen Sexualpartnern etwas Gutes tun, dann verzichten Sie beim nächsten Mal bitte nicht auf das Kondom. Es schützt am besten.

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