Corona in NRWImpfungen ab 6. April in allen Hausarztpraxen geplant

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Impfung Spritzen Symbolbild

Ab dem 6. April soll auch in Hausarztpraxen gegen das Coronavirus geimpft werden.

Köln – Da nicht genug Impfstoff zur Verfügung steht, sind in Nordrhein-Westfalen lediglich 1500 Arztpraxen von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ausgelost worden, um ab kommendem Montag Impfungen gegen das Coronavirus in ihren Räumlichkeiten durchführen zu können. Die betroffenen Praxen wissen davon allerdings nichts. Denn: Dieser Plan ist nur kurze Zeit später schon wieder hinfällig. Statt am 29. März sollen die Impfungen nun erst am 6. April starten – und dann direkt in allen Arztpraxen möglich sein. „Das glaube ich erst, wenn an dem Tag auch wirklich ausreichend Impfstoff da ist“, sagt Jürgen Zastrow, Leiter der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und leitender Impfarzt im Kölner Impfzentrum.

Welche Menge an Impfstoff die verschiedenen Arztpraxen bekommen, sei bisher nicht abschließend geklärt. „Wir gehen im Moment von rund 20 Impfstoffdosen pro Praxis aus“, sagt Zastrow. Wobei unklar ist, ob sich tatsächlich jede Arztpraxis an den Impfungen beteiligen wird. Möglich wäre es, da es keine speziellen Voraussetzungen gibt, die von den Ärztinnen und Ärzten erfüllt werden müssen. „Impfen kann jeder, das ist nicht schwer. Das schwierige ist eher der Formularkrieg im Vorhinein“, sagt Zastrow.

Apotheken und Großhandel sollen Praxen beliefern

Zudem muss der Impfstoff erst einmal die Praxen erreichen. Für die landesweite Verteilung des Impfstoffes sollte zunächst nur eine einzige Speditionsfirma zuständig sein. Eine Entscheidung, die der Mediziner nicht nachvollziehen konnte. „Die Verteilung über nur eine Firma wäre eine zu große logistische Herausforderung“, so Zastrow. Aufgrund dessen hat sich das Vorgehen mittlerweile geändert: Ab dem 6. April soll nun auf ein System gesetzt werden, das etwa durch die Grippe-Impfungen „bereits seit Jahrzehnten erprobt ist und wunderbar funktioniert“, sagt Zastrow.

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Die Apotheken werden in Zusammenarbeit mit dem pharmazeutischen Großhandel die Praxen in NRW beliefern – Ärztinnen und Ärzte sollen bereits ab kommendem Mittwoch, 30. März, die Möglichkeit haben, Impfstoff bei ihrer Apotheke zu bestellen. Zunächst sollen grundsätzlich nur Hausarztpraxen beliefert werden. „Doch auch andere Praxen mit Impferfahrung können Impfstoff bestellen“, so Zastrow.

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