Wegen hoher Corona-ZahlenKrankschreibungen sind ab sofort wieder per Telefon möglich

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Hände halten ein Telefon und eine Krankenversichertenkarte

Die telefonische Krankschreibung kann helfen, Ansteckungen in der Praxis zu vermeiden. 

Angesichts weiter hoher Corona-Zahlen sind Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden ab sofort wieder telefonisch und ohne Praxisbesuch möglich. Das entschied der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken am Donnerstag, wie eine Sprecherin bekanntgab. Die Regelung gilt demnach vorerst bis Ende November. Diskussionen gibt es über die neuen Corona-Schutzmaßnahmen mit großen Spielräumen für die Länder, die ebenfalls im Kampf gegen eine Herbst-Welle helfen sollen.

Damit sich in Arztpraxen weniger Menschen anstecken, soll für eine siebentägige Krankschreibung bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege nun wieder ein Telefongespräch mit dem Arzt reichen. Ebenfalls telefonisch kann die Krankschreibung für weitere sieben Tage verlängert werden. Die Regelung galt bereits zu Beginn der Corona-Pandemie, war aber zum 1. Juni angesichts der entspannteren Infektionslage ausgelaufen.

Telefonische Krankschreibung kann helfen, Ansteckungen in der Praxis zu vermeiden

Inzwischen seien die Zahlen aber wieder gestiegen, erklärte der Ausschussvorsitzende Josef Hecken. Gleichzeitig beginne in den kommenden Monaten die Erkältungs- und Grippesaison. „Wir wollen volle Wartezimmer in Arztpraxen und das Entstehen neuer Infektionsketten vermeiden“, sagte er. Die telefonische Krankschreibung sei eine einfache, erprobte und bundesweit einheitliche Lösung dafür.

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Ein Ministeriumssprecher sagte, Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sei sehr froh, dass sein Vorschlag so zeitnah umgesetzt worden sei. Die Chefin des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen, Doris Pfeiffer, begrüßte den Schritt ebenfalls. Zu den hohen Inzidenzen komme eine vermutlich hohe Dunkelziffer nicht erkannter Infektionen und die Sorge vor einer weiteren Welle. „Hier kann die telefonische Krankschreibung helfen, Ansteckungen zu vermeiden, wenn Patientinnen und Patienten mit einer Erkältung nicht mehr in die Praxis müssen.“ Langfristig aber könne ein Telefongespräch den persönlichen Kontakt mit Ärztin oder Arzt nicht ersetzen. (dpa)

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