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Insekt breitet sich ausWie Sie Ihr Zuhause und sich am besten vor Tigermücken schützen

3 min
Tigermücke vor weißen Hintergrund.

Tigermücken können Krankheiten übertragen. Immer öfter tauchen die Tiere auch in Deutschland auf.

Asiatische Tigermücken mögen das derzeitige Wetter. Tipps, wie Sie verhindern, dass sich die Tiere in Ihrem Garten und Zuhause ausbreiten.

Die Asiatische Tigermücke ist längst keine Seltenheit mehr in Deutschland. Ursprünglich in Südostasien beheimatet, breitet sich das Insekt zunehmend auch hierzulande aus – und bringt gesundheitliche Risiken mit sich. Denn die Mücke kann laut Robert Koch-Institut gefährliche Krankheitserreger übertragen, darunter die Viren von Dengue, Zika, West-Nil und Chikungunya.

Besonders besorgniserregend ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zunahme weltweiter Chikungunya-Infektionen. Die WHO warnt bereits vor einer möglichen neuen Epidemie. Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) reagiert: Anfang Juli sprach sie erstmals eine Impfempfehlung gegen das Chikungunya-Virus aus – für alle Reisenden ab 12 Jahren, die in Gebiete mit aktuellen Ausbrüchen unterwegs sind.

In Deutschland besteht aktuell kein Grund zur Panik. Nach Angaben des baden-württembergischen Gesundheitsamts wurden bislang nur importierte Infektionen registriert. Auffällig: Genau in diesem Bundesland wurde die Tigermücke vor einigen Jahren erstmals nachgewiesen.

Doch wie lässt sich eine weitere Ausbreitung der invasiven Art verhindern – und wie kann man sich wirksam schützen?

Wie verbreitet sich die asiatische Tigermücke?

Dazu muss man erst einmal wissen, wie sich die Tiere fortpflanzen. Viel Regen und dann sommerliche Temperaturen - das sind ideale Bedingungen für Steckmücken, wozu auch die Tigermücken gehören. Denn in kleinsten Pfützen und Tümpeln legen die Weibchen ihre Eier ab. Kurze Zeit später schlüpfen daraus die Larven, erklärt der Nabu.

Die Tigermücke ist sehr anpassungsfähig - ihre Larven können auch Trockenphasen überstehen, so das Gesundheitsamt Baden-Württemberg. Als Brutstätten nutzt das Insekt gerne Wasserreste in Blumenvasen, Eimern, Regentonnen oder Pfützen auf Abdeckplanen oder in Altreifen.

Schutzmaßnahmen gegen die Tigermücke

Um Mücken keinen Lebensraum zu bieten, sollte man im Garten und auf dem Balkon stehendes Wasser vermeiden, rät Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale NRW. Konkret empfiehlt die Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz:

  1. Regentonnen abdecken
  2. Wasser etwa in einem Teich durch eine Pumpe in Bewegung halten
  3. Blumentöpfe, Gießkannen, Vogeltränken regelmäßig leeren und reinigen

Außerdem sind feinmaschige Netze hilfreich gegen Mücken - den Schutz kann man über Betten oder Kinderwagen spannen. Die Netze passen zudem gut ins Urlaubsgepäck, so Effers. 

Übrigens: Insektenschutzgitter an Fenstern und Türen sind nicht nur gegen Mücken praktisch: Sie halten auch andere Insekten, etwa Motten fern.

Zusätzlich können Effers zufolge Ventilatoren schützen. Denn der Luftstrom irritiert die Mücken. Und im Freien kann man sich laut Nabu mit langer Kleidung vor möglichen Stichattacken schützen. 

Diese Methoden gegen Mücken nicht anwenden

Um Mücken zu bekämpfen, gibt es noch andere Methoden, etwa elektrische Fliegenklatschen, Mückenstecker oder Fallen mit UV-Licht. Doch diese Lichtfallen locken auch viele Nützlinge an. Daher ist das Aufstellen im Freien verboten, so Kerstin Effers. 

Tigermücken sind übrigens tagaktiv und ausschließlich die Mückenweibchen saugen unser Blut. Tigermücken sind auffällig schwarz-weiß gemustert. Wer eine Tigermücke entdeckt, kann dies den jeweils zuständigen Behörden melden. Das ist wichtig, damit auftretende Populationen frühzeitig entdeckt werden. Wer konkret zuständig ist, zeigt die Plattform Tiger.

Tipp: Die Verbreitung von Mücken in Deutschland dokumentiert unter anderem das Friedrich-Loeffler-Institut in einer Karte. Wer mithelfen will, kann die Mücke vorsichtig einfangen und zur Bestimmung ans Team des Mückenatlas schicken. (dpa)