Explosionsartiger AnstiegDiese Schlangen breiten sich auf Gran Canaria aus

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Fühlen sich wohl auf Gran Canaria: Kalifornische Kettennattern.

Las Palmas, Gran Canaria – Gran Canaria ist für viele ein beliebtes Urlaubsreiseziel. Doch die kanarische Insel wird nicht mehr nur von Touristen bevölkert. Eine Schlangenart breitet sich auf Gran Canaria immer weiter aus, wie die Lokalmedien „Canarias7“ und „Teneriffa News“ berichten. 1079 Exemplare seien 2018 gefangen worden – ein neuer Rekord. Die Kalifornische Kettennatter nehme immer größere Gebiete der Insel ein und bedrohe deren Ökosystem.

Die Kalifornische Kettennatter kann bis zu zwei Meter lang werden

Die auf Gran Canaria nicht heimische Schlangenart sei für den Menschen nicht gefährlich, dafür aber für die örtliche Fauna, so die lokalen Medien. So frisst die Natter etwa Echsen, die nur auf Gran Canaria vorkommen: die Gran-Canaria-Rieseneidechse und den Gestreiften Kanarenskink. Auch kleine Säugetiere und Vögel stehen auf ihrem Speiseplan. Natürliche Feinde hat sie auf Gran Canaria dagegen nicht.

Die Schlangenart kommt normalerweise in den USA und Mexiko vor. Sie ist dunkelbraun bis schwarz mit weißen Querstreifen. Es gibt inzwischen aber auch andere Farbvariationen, etwa gelbe Exemplare oder Albino-Schlangen. Die Kalifornische Kettennatter wird etwa anderthalb Meter lang, kann sogar bis zu zwei Meter lang werden.

Unklar ist, wie die Schlangen nach Gran Canaria gelangt sind

Völlig unklar ist, wie die Schlangenart nach Gran Canaria gelangt ist. Zuerst gesichtet wurde sie 1998. Nachgewiesen wurde sie auf der Kanarischen Insel 2004. Die Schlangen haben sich den lokalen Medienberichten zufolge insbesondere im Nordosten der Insel angesiedelt, darunter in den Gemeinden Santa Brígida und San Mateo: auf einem Areal, das zwischen 40 und 80 Quadratkilometern groß sein soll.

Aber auch Gáldar im Norden, die Gegend von Montaña La Data in San Bartolomé de Tirajana im Zentrum der Insel und Barranco de Guiniguada im Nordosten sind Hauptansiedlungsgebiete der Schlange. Wurden 2012 noch 300 Exemplare gefangen, waren es im vergangenen Jahr schon mehr als drei Mal so viel. Die Hälfte der gefangenen Schlangen waren Weibchen, die jährlich durchschnittlich zehn Eier legen. Die Regierung der Kanaren hat den spanischen Staat kürzlich um mehr Unterstützung bei der Bekämpfung der Schlangen gebeten, wie „Canarias7“ in einem weiteren Artikel schreibt.

Auch Mallorca kämpft mit der Ausbreitung einer nicht-heimischen Schlangenart

Auch Mallorca hat mit der Ausbreitung einer nicht-heimischen Schlangenart zu kämpfen. Die als aggressiv geltende Hufeisennatter ist laut der Balearen-Regierung beim Import von Pflanzen nach Mallorca eingeschleppt worden. Da die Tiere keine natürlichen Feinde haben, haben sie Forschern zufolge die ganze Insel erobert. Auch in manchen Kellern oder Garagen der Einheimischen wurden die Schlangen gesichtet.

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Die Hufeisennatter ernährt sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Ratten, außerdem Vögeln und Eidechsen. Für Menschen ist sie Wissenschaftlern zufolge nicht gefährlich, allerdings kann sie schnappen, wenn sie sich bedroht fühlt. Ob es sich bei der Ausbreitung der Hufeisennatter auf der Balearen-Insel um eine Plage handelt, ist laut einem Bericht der Mallorca-Zeitung allerdings umstritten. (rer)

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