Hallo, mein Penis ist etwas krumm. Schmerzen habe ich keine, allerdings schäme ich mich dafür und habe Angst, mit anderen Männern intim zu werden. Können Sie mir weiterhelfen? Robert, 38

Wie so oft in der Natur oder an unserem Körper ist auch das männliche Glied nicht exakt symmetrisch oder so, wie wir es sonst noch gerne hätten. Manchmal ist der Penis etwas krumm und neigt sich bei dem einen Mann etwas nach rechts, beim anderen nach links.

Von jüngeren Patienten werde ich häufig gefragt, ob dies vom Masturbieren komme. Kommt es nicht – und in den meisten Fällen ist eine kleine Krümmung auch nicht schlimm, wenn sie schon immer besteht und keine Schmerzen, zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr, oder Erektionsprobleme verursacht.

Es gibt allerdings auch eine Erkrankung, bei der sich der Penis zunehmend krümmt und es gleichzeitig zu tastbaren Verhärtungen am Glied kommt. Daneben können besagte Schmerzen und Erektionsbeschwerden auftreten. Diese Erkrankung hört auf den klangvollen Namen Induratio Penis Plastica – oder einfacher IPP und sollte in einer urologischen Praxis abgeklärt werden.

Bei der IPP kommt es, vermutlich genetisch bedingt, zu kleinen Entzündungen im Schwellkörper und im Anschluss zu lokalen Verkalkungen. Dabei biegt sich dann der Penis in die Richtung, in der auch die Verkalkung liegt. Üblicherweise tritt die Erkrankung in zwei Phasen auf. In der akuten Phase schreitet die Erkrankung fort, bis es in der stabilen Phase zu keiner Zunahme der Verkalkungen und damit auch der Peniskrümmung kommt.

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Ein früher Beginn der Therapie ist für den Krankheitsverlauf sehr wichtig. Zunächst kann eine medikamentöse Therapie versucht werden, im weiteren Verlauf stehen Stoßwellentherapien zur Verfügung, um die Verkalkungen aufzulösen. Auch spezielle Massagen und Dehnungen können hilfreich sein. Neuerdings werden gute Ergebnisse auch mit Lasertherapien erzielt. Diese werden allerdings meines Wissens nach erst in zwei deutschen Praxen angeboten. Eine davon befindet sich glücklicherweise in Köln. Helfen diese Verfahren nicht, kann in der stabilen Phase der Erkrankung eine Operation erfolgen. Hierbei kann es allerdings zu einer Verkürzung des Penis kommen, je nach Ausprägung der vorherigen Abknickung.

Ich denke, bei Ihnen liegt lediglich eine kleine angeborene Verkrümmung des Penis vor, für die Sie sich nicht schämen müssen – im Gegenteil. Sie macht Sie einzigartig, und Sie kommen so vielleicht sogar an Stellen, wo ein anderer Mann mit geradem Penis keine Chance hätte.

Im Zweifel lassen Sie sich aber am besten einmal von einem Facharzt durchchecken. Wir Urologen sind meistens sehr nett. Wirklich.

Unser Team von Expertinnen und Experten beantwortet Ihre Fragen in der Zeitung. Die Psychotherapeuten Désirée Beumers, Carolina Gerstenberg und Daniel Wagner sowie die Diplom-Psychologinnen Elisabeth Raffauf und Katharina Grünewald sind versiert in der Beratung rund um Liebe, Beziehung und Partnerschaft. Der Urologe Volker Wittkamp kennt sich mit allem aus, was Liebe mit unserem Körper macht – und umgekehrt. Schreiben Sie uns, was Sie in der Liebe bewegt! Ihre Zuschriften werden anonymisiert weitergegeben. Schicken Sie Ihre Frage an: in-sachen-liebe@dumont.de.