Von „schülervz“ bis „corona“25 Jahre Google – die häufigsten deutschen Suchbegriffe

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Ein altes Layout mit dem Google-Logo und einem Suchfeld für Stanford-Webseiten und einem zweiten für das gesamte Internet aus den Anfängen, das genau Datum des Screenshots ist unbekannt.

Ein altes Layout mit dem Google-Logo und einem Suchfeld für Stanford-Webseiten und einem zweiten für das gesamte Internet aus den Anfängen, das genau Datum des Screenshots ist unbekannt.

An den Google-Suchen lässt sich ablesen, was uns Deutsche über die letzten Jahre so alles beschäftigt hat. 

Wer Informationen auf Google sucht, hinterlässt in der Regel digitale Spuren. Die grundsätzlich häufigsten Suchbegriffe der letzten Jahre sind Allzeitklassiker wie „wetter“, „google“, „facebook“, „amazon“, „youtube“, „corona“ oder die jüngste iPhone-Generation.

Doch die Daten der US-Suchmaschine – das Unternehmen wurde im September vor 25 Jahren gegründet (am 4. September 1998) – sind auch ein Spiegel der gesellschaftlichen Trends in Deutschland, wenn man etwa auf die Begriffe schaut, deren Suchanzahl sich innerhalb eines jeweiligen Jahres um ein Vielfaches erhöht hat.

So legt etwa die Recherche nach „firefox“ den rasantesten Anstieg hin, als Mozilla 2004 seinen Internetbrowser veröffentlicht. Nach Unternehmensangaben wird Firefox 1.0 in weniger als einem Jahr mehr als 100 Millionen Mal heruntergeladen.

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2005 dominieren „tokio hotel“ und 2007 „schülervz“ die Google-Suche

Tom (l) und sein Zwillingsbruder Bill Kaulitz von Tokio Hotel 2005 bei einem Live-Auftritt.

Tom (l) und sein Zwillingsbruder Bill Kaulitz von Tokio Hotel 2005 bei einem Live-Auftritt.

Im folgenden Jahr gehören neben dem neuen Satellitenservice Google Earth die Begriffe „tokio hotel“ zu den Aufsteigern des Jahres in Deutschland. Das Debüt „Schrei“ der Teenie-Band aus Magdeburg klettert damals im Herbst an die Spitze der deutschen Charts.

2007 sind sowohl „schülervz“ als auch „schüler vz“ unter den fünf Top-Kandidaten bei den Google-Neulingen. Das soziale Netzwerk als Ableger von „studiVZ“ erfreut sich damals großer Beliebtheit – bis kurz darauf Facebook immer populärer wird.

Der Fußballer Robert Enke wird 2009 um ein Vielfaches häufiger gegoogelt als zuvor. Der deutsche Fußball-Nationaltorwart, der jahrelang an Depressionen litt, nimmt sich im November im Alter von 32 Jahren das Leben.

2010 landet Lena Meyer-Landrut unter den drei Top-Aufsteigern bei der Google-Suche

Lena Meyer-Landrut freut sich über den Sieg beim Eurovision Song Contest 2010 in Olso.

Lena Meyer-Landrut freut sich über den Sieg beim Eurovision Song Contest 2010 in Olso.

Ihr Sieg beim Eurovision Song Contest im Mai wiederum beschert Lena Meyer-Landrut 2010 einen Platz unter den drei Top-Aufsteigern bei der Google-Suche. 2011 zeigen dann vermehrte Eingaben von „kinox.to“ und „movie2k.to“, dass in Deutschland die Scheu vor Raubkopien von Kinofilmen nicht allzu groß zu sein scheint.

2014 steht ganz im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. „wm2014“ und „wm“ sind die beiden Top-Aufsteiger des Jahres. Und auch nach Michael Schumacher wird viel auf Google gesucht. Der frühere Formel-1-Weltmeister hatte Ende 2013 einen schweren Skiunfall erlitten.

Die Suche nach „pokemon go“ ist 2016 der neueste Google-Hit. Das Game für Smartphones und Tablets kommt seinerzeit auf den Markt und lässt seine Spieler Tierchen in der realen Umwelt suchen. Kurios: 2017 ist einer der fünf Top-Aufsteiger die Suche nach „kalender 2018“.

„corona“, „coronavirus“, „corona deutschland“, „corona zahlen“, „corona aktuell“ sind die Suchbegriffe 2020

Das Jahr 2020 ist wiederum geprägt von der Pandemie: „corona“, „coronavirus“, „corona deutschland“, „corona zahlen“, „corona aktuell“ und „corona bayern“ sind die Top-Suchbegriffe in den Trends des Jahres - noch vor „us wahl“, in der es im November um den letztlich gescheiterten Verbleib von Donald Trump im Amt geht.

Das aktuelle Jahr steht bisher ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz (KI): „chatgpt“ und „chat gpt“ liegen 2023 an der Spitze der Such-Aufsteiger. Nutzer lassen sich von dem KI-Chatbot unter anderem Texte formulieren und Präsentationen erstellen. (dpa)

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