Vor Friseurtermin oder ZoobesuchWie viele Corona-Schnelltests sind kostenlos?

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Friseure durften unter strengen Corona-Schutzbedingungen wieder den Betrieb aufnehmen. 

Köln – Seit März können sich alle Bürger in Testzentren, Arztpraxen und Apotheken mit einem Schnelltest auf Covid-19 testen lassen. Darüber, wie oft man diese Tests in Anspruch nehmen kann und wo sie gelten, herrscht noch viel Unsicherheit. Wie viele Tests pro Woche sind kostenlos? Und welche Tests kann man bei einem Friseurbesuch vorzeigen? 

Für immer mehr Termine muss man in Köln einen negativen Corona-Test vorweisen: Für einen Besuch im Museum, einen Nachmittag im Kölner Zoo oder auch für einen Friseurtermin. Als die Bundesregierung den Bürgern für den März Schnelltests versprach, galt noch die Regel: Ein Schnelltest die Woche ist kostenlos. Ein negatives Testergebnis ist allerdings nur 24 Stunden gültig. Muss man jetzt also entscheiden, ob man in der einen Woche den Erdmännchen im Zoo zugucken möchte oder doch einen Haarschnitt vorzieht? Eine kleine Änderung in der Corona-Testverordnung, die seit dem 8. März gilt, spricht dagegen.

Apotheker Preis empfiehlt zwei Tests die Woche

„Man darf sich mindestens einmal die Woche testen lassen, je nach Verfügbarkeit der Tests“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. „Man kann sich auch mehrmals die Woche kostenlos testen lassen.“ Preis selbst empfiehlt zwei Tests die Woche, wenn man sicher gehen möchte, kein stiller Träger des Virus zu sein. Viele Angehörige von Pflegeheim-Bewohnern lassen sich jedoch deutlich öfter testen, weil sie bei jedem Besuch ein aktuelles Testergebnis vorzeigen müssen. Das sei natürlich auch in Ordnung. 

Apotheker, so Preis, geben die Daten der Menschen, die sie testen, nicht an andere Apotheken weiter. Somit ist es gar nicht möglich zu kontrollieren, wie oft sich ein Mensch testen lasse. Für die Apotheken sei es lediglich einfacher und praktischer, wenn sich Kunden den nächsten Testtermin im Internet buchen. 

Apotheken in Köln, so Preis, testen im Schnitt 100 Menschen pro Tag. „Die Kapazitäten sind sehr knapp“, sagt Preis. Vielen Apotheken mache es zu schaffen, dass sie ihr Testmaterial vorfinanzieren müssen. 10 Euro kostet ein Antigen-Test, die Arbeitszeit für die Apotheker nicht eingerechnet. Bei 100 Tests pro Tag liegen allein die Materialkosten bei 20.000 Euro im Monat. Zusätzlich, sagt Preis, warten die Apotheken noch immer auf ein Impfangebot für das testende Personal.

Testpflicht für alle Friseurbesucher

Nach über zwei Monaten Zwangspause durften vor wenigen Wochen auch die Friseure wieder öffnen – ein Lichtblick für viele Menschen. Wer sich aber beim Friseur die Haare schneiden lassen will, muss einen Schnelltest vorzeigen, der höchstens 24 Stunden alt ist.

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Diese Regelung verkündete Oberbürgermeisterin Henriette Reker am vergangenen Freitag: Angesichts der steigenden Inzidenzzahl entschloss sich die Stadt zu weiteren Corona-Maßnahmen. Bisher mussten Kunden nur bei bei Terminen, für die sie die Maske absetzen müssen – beispielsweise im Kosmetiksalon oder beim Bart stutzen – ein negatives Testergebnis vorzeigen. 

Laut der Landesregierung reicht es, wenn Kunden einen Selbsttest vom Discounter zum Termin mitbringen und dort durchführen. „Empfehlen kann man das aber nicht“, sagt Apotheker Preis. Im Falle eines positiven Ergebnisses hat man bereits im Salon die Maske für den Test abgesetzt. 

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