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Keimschleuder HandySmartphone-Nutzung beim Kochen kann zum Hygieneproblem werden

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann, der in der Küche einen Topf umrührt und sein Smartphone benutzt.

Multitasking am Herd: Zwischen Kochlöffel und Klick – so schnell wird das Smartphone zur heimlichen Zutat mit Keimrisiko. (Symbolbild)

Smartphones in der Küche können zum Risiko werden – vor allem beim Hantieren mit rohem Fleisch drohen gefährliche Bakterien.

In vielen Haushalten gehört das Smartphone längst zur Küchenausstattung. Ob Kochvideo, Timer oder Rezeptanzeige – das Handy dient beim Zubereiten von Speisen als praktisches Hilfsmittel. Doch wer während des Kochens zum Gerät greift, etwa um Nachrichten zu lesen oder Anrufe zu beantworten, unterschätzt häufig das Hygienerisiko.

Krankheitserreger können über Hände und Display weitergegeben werden

Vor allem beim Umgang mit rohem Fleisch wie Geflügel können gefährliche Keime auf das Display gelangen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt: Wer ohne gründliches Händewaschen zwischen Lebensmitteln und Handy wechselt, verteilt Krankheitserreger wie Campylobacter oder Salmonellen und erhöht so das Risiko für Magen-Darm-Infektionen.

Keime auf dem Display: Wer beim Kochen das Smartphone oder Tablet nutzt, kann gefährliche Bakterien verteilen.

Keime auf dem Display: Wer beim Kochen das Smartphone oder Tablet nutzt, kann gefährliche Bakterien verteilen. (Symbolbild)

Besonders kritisch ist laut Verbraucherschutz, dass sich Keime über viele Stationen hinweg verbreiten können – vom Fleisch über die Finger auf das Handy, von dort zurück auf die Hände, auf Arbeitsflächen oder andere Lebensmittel. Auch kleinste Wasserspritzer reichen mitunter aus, um Bakterien auf dem Smartphone zu verteilen.

Verbraucherschützer raten zu bewusster Trennung von Handy und Küche

Dies gilt insbesondere bei der Verarbeitung von Hähnchenfleisch, das als häufiger Träger gefährlicher Keime gilt. Die Experten raten deshalb ausdrücklich davon ab, Fleisch vor dem Garen zu waschen – nicht nur wegen der Spritzgefahr, sondern auch, weil das Waschen den Keimgehalt nicht senkt. Stattdessen sollte der Fokus auf einer konsequenten Küchenhygiene liegen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Zwei junge Männer stehen in einer Küche und bereiten Essen zu.

Zwei junge Männer stehen in einer Küche und bereiten Essen zu. (Symbolbild)

Nach Schätzungen der Verbraucherzentrale erkranken jährlich rund eine Million Menschen in Deutschland an lebensmittelbedingten Infektionen. Umso wichtiger sei es, bei der Küchenarbeit regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen – insbesondere vor dem Griff zum Smartphone.

Zwischen der Nutzung des Handys und dem Kontakt mit rohen Zutaten sollte stets ein bewusster Wechsel erfolgen. Als hygienischere Alternative empfehlen die Verbraucherschützer die Nutzung von Sprachsteuerung oder die Bedienung über berührungslose Assistenten, sofern das Gerät dies unterstützt. So lässt sich der direkte Kontakt mit dem Display weitgehend vermeiden. (jag/dpa)