Liebe statt GeldSo planen Sie eine schöne Hochzeit mit kleinem Budget

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Es muss nicht immer teuer sein! Auch für das Hochzeitsfoto kann ein kreativer Raum eine günstige Alternative bieten.

Verliebt, verlobt, und irgendwann wird geheiratet. Dieser besondere Tag soll auch gebührend zelebriert werden. Aber nicht jedes Brautpaar ist in der Lage, viel Geld in die Feier zu investieren. Natürlich können sie einen Kredit aufnehmen, um den schönsten Tag in ihrem Leben zu finanzieren.

Die Weddingplanerin Kerrin Wiesener aus Schönau bei Rosenheim (Bayern), Mitglied im Bund deutscher Hochzeitsplaner, rät jedoch dringend davon ab: „Eine Eheschließung ist der Start in ein gemeinsames Leben und sollte nicht mit einem Schuldenberg beginnen.“ Stattdessen entwerfen Brautpaare gemäß ihren finanziellen Mitteln einen Plan für ihr Fest und beginnen damit Monate im Voraus. Wir haben einige Tipps gesammelt, mit der die Hochzeit nicht das Budget sprengen soll.

Eine Budgetgrenze festlegen

Damit können Paare erst mal den Anfang nehmen. Anschließend werden einzelne Posten aufgelistet, von Essen und Getränken über Dienstleister, Einladungskarten, Dekoration, Ringe und Kleidung bis hin zur Location und zur Musikband für den Tanz nach dem Festschmaus. „Das Budget sollte dann gemäß den eigenen Prioritäten verteilt werden“, erklärt Wiesener.

Unausweichlich sind einige Kosten: So fallen beispielsweise für die standesamtliche Trauung Gebühren an, die je nach Bundesland unterschiedlich sind. „Im deutschlandweiten Durchschnitt liegen sie bei um die 100 Euro“, erläutert Gerhard Bangert, Studienleiter an der Akademie für Personenstandswesen in Bad Salzschlirf (Hessen).

Teurer wird es, wenn Brautpaare sich außerhalb des Rathauses, etwa auf einer Burg oder in einem Schloss, standesamtlich trauen wollen und das noch dazu an einem Samstagnachmittag, außerhalb der regulären Dienstzeiten von Beamten.

Prioritäten setzen

Wer nur ein kleines Budget zur Verfügung hat, sollte sich vorher klar machen, was ihm am wichtigsten ist. Soll es unbedingt das schicke Essen sein oder reicht nur ein kleines Menü, weil ausgefallene Getränke Vorrang haben? Braucht es noch Kaffee und Kuchen oder soll es lieber eine Party werden? Legen Sie sich vorher fest, das wird Ihnen beim Planen helfen.

Planen Sie realistisch

Viele Restaurants oder Gaststätten bieten All-Inclusive-Pakete an: Den Raum, die Deko, das Menü. Das kann auf den ersten Blick teurer wirken, als wenn man alles selbst macht und nur den Raum anmietet. Doch hier warten versteckte Kosten auf Sie: Das Geschirr muss angemietet werden, Tische und Stühle oftmals auch, Sie brauchen Kellner und die Deko. Die Summe dessen könnte schließlich doch teurer sein als das Angebot der Gaststätte. Berechnen Sie realistisch, welche Posten Ihnen bevorstehen. Denn eins passiert so gut wie immer: Am Ende ist es doch teurer geworden als erwartet.

Ausgaben verteilen

Wer sparen will und muss, kann Ausgaben verteilen. Zum Beispiel an Angehörige und Freunde, empfiehlt Edith Axt, Marketing Direktorin beim Hochzeitsportal Weddix.de. „Kosten lassen sich reduzieren, indem sich Brautpaare als Hochzeitsgeschenk einzelne Dienstleistungen wünschen.“ Beispielsweise kann es die Clique sein, die die Hochzeitstorte spendiert. Oder sie hilft dabei, im Vorfeld des Festes die Dekoration zu basteln.

Die Do-It-Yourself-Methode

Inzwischen gibt es im Internet zahlreiche Inspirationen und Bastelanleitungen, um die Dekoration selbst zu gestalten. Damit es aber günstig bleibt, sollten Sie vor allem vorhandenes Material verwenden. Eltern, Freunde, Bekannte: fragen Sie in Ihrem Umfeld nach Papier- und Stoffresten. Dabei ist es wichtig, sich nicht mit der Zeit zu verschätzen. Das Basteln ist langwierig und kann unter Umständen auch viele Nerven kosten.

Einladungen nicht alle per Post verschicken

Auch Einladungen können Sie gut selbst gestalten und sich damit die meist horrenden Druckkosten sparen. Mit Stempel und Drucker lässt sich so schon vieles persönlich gestaltet. Wer kein begnadeter Designer ist, kann sich auch im Internet Vorlagen suchen, beispielsweise auf  Pinterest oder auf „canva.com“.

Wer beim Porto sparen will, kann die Einladungen auch per E-Mail verschicken.

Dafür hat man doch gute Freunde

Einzelne Aufgaben können auch Freunde übernehmen, wenn man sie nett darum bittet. Den DJ gibt ein musikaffiner Freund. Oder eine Freundin, die sich eh für Fotografie begeistert, macht Bilder von der Feier, erläutert Edith Axt. Angehörige können den ein oder anderen Salat selbst zubereiten, und nur das warme Essen wird geliefert. Und wird die Auswahl der alkoholischen Grenze von vornherein beschränkt, halten sich die Kosten auch dafür in Grenzen.

Gästeliste reduzieren

„Das zweifelsohne größte Einsparpotenzial liegt in der Reduzierung der Gästeliste“, sagt Hochzeitsplanerin Wiesener. Geht man von einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch an Essen und Getränken von 100 Euro aus, seien zehn Gäste weniger schon 1000 Euro weniger – ein Betrag, den man an anderer Stelle einsetzen kann. „Vielleicht ist es angesichts dessen nicht zwingend notwendig, den Ex-Kollegen auf die Gästeliste zu setzen“, erklärt Wiesener.

Brautkleid aus dem Second-Hand-Laden

Wer nicht so viel Geld für die Festkleidung ausgeben möchte, kann das Brautkleid und den Festanzug im Second-Hand-Laden kaufen. Vorsicht ist bei Schnäppchen im Internet geboten: Oftmals handelt es sich bei sehr günstigen Angeboten, vielleicht auch aus dem Ausland, um eine minderwertige Qualität. Sie sollten unbedingt auf das Rückgabe-Recht achten. Das gleiche gilt für Second-Hand-Angebote aus dem Internet.

Es muss vielleicht auch nicht ein Braut-Kleid oder ein schicker Anzug sein. Viele Bräute heiraten momentan auch gerne im „Boho-Style“: Ein einfaches Vintage-Kleid oder ein leichtes Sommerkleid kann manchmal schöner aussehen als jede teure Hochzeits-Tracht.

Bloß nicht stressen lassen

Der wichtigste aller Tipps: Bewahren Sie Ihre Ruhe. Ihr Hochzeitstag soll zwar etwas Besonderes sein, doch perfekt wird er erst, wenn Sie als Paar entspannt und glücklich sind. Und das funktioniert meistens nur, wenn Sie sich vorher nicht von Ihren eigenen Erwartungen überrumpeln lassen – und im letzten Moment doch noch viel Geld ausgeben, weil Sie das Gefühl haben, es sei noch nicht genug.

(Mit Material der dpa)

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