Weniger TierprodukteWarum Lidl das Sortiment ändert

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Logo des Discounters Lidl.

Der Discounter Lidl will in Zukunft weniger tierische Produkte anbieten. (Archivbild)

Die Änderung sei „alternativlos, weil es keinen zweiten Planeten gibt“, erklärte der Chefeinkäufer des Konzerns. Der Fleischanteil im Sortiment müsse gesenkt werden.

Bereits Anfang Januar hat der Lebensmittel-Discounter Lidl Änderungen in der Sortimentsstrategie bekannt gegeben – mehr vegetarische und vegane Produkte sollen kommen, der Anteil an Produkten mit tierischem Ursprung soll im Gegenzug reduziert werden. Nun hat der Chefeinkäufer des Discounters, Christoph Graf, den Schritt im Rahmen der Messe „Grüne Woche“ in Berlin erläutert.

Die Sortimentsanpassung sei „alternativlos, weil es keinen zweiten Planeten gibt“, erklärte Graf laut der „Lebensmittelzeitung“. Bei der Ernährung müssten „unsere planetaren Grenzen“ berücksichtigt werden und die Ressourcen der Erde für zehn Milliarden Menschen ausreichen. Dementsprechend müsse der Fleischanteil im Sortiment deutlich gesenkt werden.

Weniger Fleisch bei Lidl: „Jüngere Generation ist froh, wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen“

Für Lidl sieht der Chefeinkäufer in der Änderung auch eine Chance. „Ich glaube, dass die jüngere Generation froh ist, wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen“, erklärte Graf. Ein Umsatzplus sei zwar dadurch nicht sofort zu erwarten, das geänderte Sortiment könnte aber als „Differenzierungsmerkmal“ wahrgenommen werden. Den Kunden ihre Ernährungsweise vorschreiben, wolle Lidl jedoch nicht. Das neue Sortiment soll lediglich motivieren, erklärte Graf.

Bereits Mitte Januar hatte der Discounter die Maßnahme angekündigt. Man sei sich der „der Tatsache bewusst, dass die Ernährung wesentliche Auswirkungen auf das Klima, die Biodiversität sowie auf die Gesundheit hat“, hieß es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Lidl „stellt sich seiner Verantwortung und möchte aktiv die Transformation zu einer zukunftsfähigen Ernährung vorantreiben“, erklärte der Discounter.

Discounter Lidl stellt weitere Änderungen in Aussicht

Neben dem Ausbau des pflanzlichen Sortiments verpasst sich das Unternehmen auch neue Standards im Kindermarketing – und will keine „ungesunden Lebensmittel mehr an Kinder bewerben.“ Zudem sollen die Lidl-Eigenmarken mehr Vollkorn verwenden, das sei „der größte Hebel, um gesund alt zu werden“. Auch für die „Einführung einer europaweiten Nachhaltigkeitskennzeichnung“, will sich Lidl stark machen.

Mit rund 3.200 Filialen in Deutschland und rund 12.000 Filialen in 31 Ländern ist das Lebensmittel-Unternehmen aus Neckarsulm, das 1973 gegründet wurde, nach der Anzahl der Filialen der größte Discounter-Konzern der Welt. (das)

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