„Queen of the House“Country-Sängerin Jody Miller gestorben

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Jody Miller in den 1960er Jahren im NDR-Studio, als sie zu Gast bei „Musik aus Studio B“ war.

Jody Miller, die in den 1960er und 70er Jahren eine Reihe von Country-Hits hatte, ist tot. Die Sängerin, deren größter Erfolg „Queen of the House“ auch die Pop-Charts eroberte, starb am 6. Oktober in Blanchard, Oklahoma, an den Folgen ihrer Parkinson-Erkrankung. Sie wurde 80 Jahre alt.

Jody Millers: Antwort auf Roger Millers' „King of the Road“

Miller, die 1962 von Capitol Records unter Vertrag genommen wurde, erreichte zwei Jahre später mit „He Walks Like a Man“ die US-amerikanischen Pop-Charts, bevor sie 1965 mit „Queen of the House“ ihren größten Erfolg feierte.

Die Antwort auf Roger Millers Hit „King of the Road“, dessen Melodie sie übernahm, nur den Text von ihrer Kollegin Mary Taylor anpassen ließ, erreichte Platz 12 der US-Pop- und Platz fünf der Country-Charts von Billboard. Außerdem gewann Miller hierfür den Grammy für die beste weibliche Gesangsleistung in der Kategorie Country & Western.

Während „King of the Road“ den Alltag eines Landstreichers, der trotz seiner Armut in Freiheit schwelgt und sich selbst humorvoll wie zynisch als „König der Straße“ bezeichnet, beschreibt, zeichnete „Queen of the House“ den Alltag einer Hausfrau und Mutter nach.

Dieser Song sollte Millers größter Crossover-Hit bleiben, aber die Sängerin, die nicht verwandt mit Roger war, nahm in den 1960er Jahren weiterhin erfolgreich für Capitol auf und veröffentlichte eine Reihe von Alben und Singles, darunter Home of the Brave" und „Long Black Limousine". Sie erreichte auch die Pop-Charts mit einer Version von „Silver Threads and Golden Needles", der später ein Hit für Linda Ronstadt wurde. Stilistisch wechselte sie bei ihrer Liedern zwischen Folk, Pop und Country.

Jody Miller: Kurze Karriere in Deutschland

Weniger bekannt war ihre Karriere in Deutschland: Hier erschienen sechs Singles, darunter auch zwei mit deutschsprachigen Titeln. Ihr einziger Hit hierzulande „Jetzt geh'n uns're Sterne auf“ platzierte sich 1965 in den Top 40 auf dem 33. Rang. Ein Jahr später erschien „Was für ein Tag“. In dieser Zeit trat sie unter anderem in der NDR-Musiksendung „Musik aus Studio B“ auf.

Als sie 1970 zu Epic Records wechselte, begann Miller mit dem Produzenten Billy Sherrill zu arbeiten, der später Tammy Wynette, George Jones und andere produzierte. Mit „He's So Fine“, „Baby I'm Yours“, „There's a Party Goin' On“, „Good News“ und „Darling, You Can Always Come Back Home“ landete Miller fünf weitere Top-10-Hits in den Country-Charts. Insgesamt erreichte sie in den 1970er Jahren mit mehr als zwei Dutzend Songs die Country-Hitlisten.

Ihr letztes Country-Album erschien 1977 mit dem Titel „Here’s Jody“. In den 1980er Jahren zog sie sich mit ihrem Ehemann auf ihre Ranch in Oklahoma zurück. Sie versuchte sich an christlicher Musik und wurde 1999 neben Loretta Lynn, die wenige Tage vor ihr starb, von der Country Gospel Music Association in deren Hall of Fame aufgenommen. Hin und wieder trat sie noch auf, bevor ihre Parkinson-Erkrankung dies unmöglich machte.

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