Lehrplan für Deutsch und MatheDas sollen Viertklässler in Nordrhein-Westfalen können

Lesezeit 3 Minuten
Mini-Mathematikum-Knobeltisch-01

Tür zur Mathematik: Mathe zum Mitmachen.

Die Herbstferien sind zu Ende, und als würde der erste Schultag mit trüben Aussichten auf den nächsten Corona-Winter nicht schon die Stimmung drücken, stellt eine neue Studie Deutschlands Grundschulen ein reichlich verheerendes Zeugnis aus. Doch was sieht der Lehrplan in Nordrhein-Westfalen für die Primarstufe eigentlich vor?

Deutsch

Lesen, Schreiben, Sprechen, Zuhören – alle Dimensionen von Sprache soll der Deutschunterricht in der Grundschule von der Schuleingangsphase bis zum Abschluss in der vierten Klasse fördern. Mit dem Abschluss der Primarstufe ist die Empfehlung für den Besuch weiterführender Schulformen verbunden.

Beim Lesen steht das Verständnis von Sachtexten wie von altersgemäßer Literatur im Vordergrund, beim Schreiben sollen Grundschülerinnen und –schüler am Ende die Orthographie beherrschen und überhaupt einen Begriff von der Regelhaftigkeit von Sprache besitzen. Auch der Gebrauch von Wörterbüchern und digitalen Hilfsmitteln zählt zum Repertoire der Fähigkeiten, die der Lehrplan in NRW für die Grundschule (Stand Juni 2021) vorsieht.

Die sogenannten Kompetenzerwartungen zielen auf den Ausbau sprachlicher Fähigkeiten mit Blick auf Pragmatik, Syntax, Semantik und Phonetik: Schülerinnen und Schüler sollen in der Lage sein, die Wirkung ihrer Aussagen zu beurteilen, Sätze kreativ umzubilden, einzelne Wörter im Satz zu identifizieren und Lautanalysen vorzunehmen. Ein Beispiel: Kommt ein „f“ im Wort „Affe“ vor? In welche Richtung wurden die Laute in dem Satz „Auf der Mauer, auf der Lauer“ manipuliert?

Am Ende der vierten Klasse sollen die Kinder kohärente und regelhafte Gesprächsbeiträge formulieren können, den Regeln der Orthographie gehorchend schreiben und die entsprechenden Werkzeuge wie den Stift mühelos handhaben; sie sollen Gedichte und Geschichten vortragen und eigene Texte planen können.

Mathe

Im Fach Mathematik sollen Grundschülerinnen- und Schüler nicht allein die Grundrechenarten erlernen und am Ende sicher beherrschen. Ziel der Grundschule ist es darüber hinaus auch, Grundlagen der Geometrie, Maße und Größeneinheiten sowie einen Begriff von Wahrscheinlichkeitsrechnung und Datenmanagement zu vermitteln.

Ganz allgemein sollen die Kinder im Mathematikunterricht in die Lage versetzt werden, Abstraktionsvermögen zu erlangen und über diesen Vorgang auch sprechen zu können. Dies umfasst auch das Erkennen von Mustern und Strukturen.

Zu den Basisfähigkeiten zählen schnelles Kopfrechnen und schnelles Zahlen- und Ziffernrechnen. Am Ende der vierten Klasse sollen die Kinder den Zahlenraum bis zu einer Million beherrschen, zwischen Dezimal- und Binärsystem wechseln können, Beziehungen zwischen Zahlen erkennen, also Antworten auf Fragen parat haben wie: Was ist die Hälfte von ..? Was ist das Doppelte von ..? Was ist größer/kleiner als ..?

Das könnte Sie auch interessieren:

Viertklässlerinnen und Viertklässler sollen Fachbegriffe wie „Quotient“ oder „Differenz“ anwenden können. Rechenoperationen innerhalb des kleinen Einmaleins sollen bei ihnen automatisiert und umkehrbar ablaufen. Zudem gehören Textaufgaben und mit Blick auf die Geometrie das Erkennen räumlicher Beziehungen zu den Kompetenzerwartungen vor dem Wechsel in die weiterführende Schule.

KStA abonnieren