Harry Potter-Ausstellung im Odysseum in KölnMagische Pause von der Muggelwelt

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Attraktion für die Fans der jungen Zauberer: Im Odysseum werden zahlreiche Original-Kostüme gezeigt, die Harry, Ron, Hermine oder ihre Lehrer getragen haben.

Attraktion für die Fans der jungen Zauberer: Im Odysseum werden zahlreiche Original-Kostüme gezeigt, die Harry, Ron, Hermine oder ihre Lehrer getragen haben.

Köln – Lumos! Der Platz, an dem die freundliche Hexe mit den blauen Haaren den Sprechenden Hut in der Hand hielt, war hell erleuchtet. Jahrelang hatten wir auf diesen Moment gewartet: Schließlich fand auch unser Brief aus Hogwarts den Weg in unsere Briefkästen und nun befanden wir uns wirklich bei der Begrüßungszeremonie zu Beginn eines jeden Schuljahres. „Gryffindor!“, rief der sprechende Hut, als er einem besonders mutigen jungen Zauberschüler aufgesetzt wurde. Die typische Harry-Potter-Melodie ertönte und geleitete uns weiter in den nächsten Zauberraum. Doch leider mussten wir uns nach kurzer Zeit eingestehen, dass wir uns hier nicht in der echten Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei befanden.

Für Erstklässler waren wir dann doch auch etwas zu alt. Aber man ist nie zu alt, die Welt zu erkunden, von der man die ganze Jugend über hoffte, man könne irgendwie Teil von ihr sein. „Harry Potter – The Exhibition“ verzaubert seit dem 3. Oktober die deutschen Fans des weltberühmten Zauberlehrlings im Odysseum in Köln. Insgesamt wurden dort zehn Themen-Kulissen mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Nach dem Sprechenden Hut wartete eine kurze Zusammenfassung aller Harry-Potter-Filme auf die Ausstellungsbesucher, die auf zahlreichen Bildschirmen ausgestrahlt wurde. Vorbei am Hogwarts-Express fanden wir uns im Gryffindor-Gemeinschaftsraum wieder, wo die offizielle Ausstellung begann.

Hier konnten wir die Original-Requisiten aus den Harry-Potter-Filmen bestaunen, von Nevilles Lack-Tanzschuhen vom Ball aus Teil vier über Hermines magische Tasche mit dem Ausweitezauber aus Teil sieben bis hin zu Harrys Brille. Weiter ging es über verschiedene Klassenräume (am meisten beeindruckte uns natürlich Mister Charming höchstpersönlich: Gilderoy Lockhart), wo wir sogar Alraunen umtopfen durften – allerdings bekamen wir dazu keine Ohrenschützer.

Beim Quaffel-Werfen in der Quidditch-Kulisse fanden wir heraus, dass wir doch als Jäger und Sucher gut geeignet wären. Schließlich wanderten wir durch Hagrids übergroße Hütte und schlichen durch den Verbotenen Wald. Gruselig wurde es in der Kulisse zu den Dunklen Künsten, in der Voldemorts originaler Umhang aufgebaut war, den er in „Harry Potter und der Feuerkelch“ auf dem Friedhof beim Duell mit Harry trug.

Auch konnten wir die Kostüme von Harry, Ron und Hermine bewundern, die sie bei der Schlacht um Hogwarts im letzten Teil trugen, bevor wir schließlich unseren Weg in die Große Halle fanden. Besonders beeindruckend fanden wir die Vitrine mit den Horkruxen, mit denen Harry Voldemort töten konnte, aber auch jene mit den Heiligtümern des Todes. Natürlich hatten wir uns auf diese Ausstellung auch gebührend vorbereitet, indem wir uns die Bücher und einige Filme noch einmal zu Gemüte führten. Und es ist keineswegs verwunderlich, als junge Studentinnen in eine Ausstellung zu einer Fantasy-Geschichte zu gehen: Nein, nicht nur Kinder, sondern auch zahlreiche Erwachsene und Gleichaltrige fanden ihren Weg ins Odysseum.

Schließlich ist Harry Potter tatsächlich ein großer Bestandteil unserer Jugend. Darum waren wir auch ziemlich aufgeregt, als der Sprechende Hut seine Auswahlzeremonie begann.

Insgesamt waren wir wirklich sehr begeistert von der Ausstellung, die uns für kurze Zeit aus unserer Muggelwelt entführte. „Viele denken, der Eintrittspreis sei teuer, aber es ist ein Kombi-Ticket, man kann zwei Ausstellungen damit besuchen“, erklärte uns Nicole Mai, unsere Ansprechpartnerin im Marketing. Tatsächlich haben wir uns nach der Harry-Potter-Ausstellung auch noch jene mit der „Maus“ angeschaut, welche besonders für kleinere Kinder sehr schön aufbereitet ist, da man interaktiv daran teilnehmen kann.

Doch jenes Kombi-Ticket lohnt sich unserer Meinung nach nur für Familien mit Kindern, die alt genug sind, um Harry Potter nicht gruselig zu finden, aber auch noch jung genug, um sich für die Experimente der Maus zu begeistern. 30 Euro Eintritt für einen Erwachsenen und 24 Euro für Kinder, Jugendliche und ermäßigte Tickets ist schon eine Hausnummer. Vor allem, weil die Preise im Fanshop, der sich an die Harry-Potter-Ausstellung anschließt, keineswegs günstiger werden. Für Besucher, die nicht aus Köln und Umgebung anreisen, sondern von weiter her, kommen auch noch Sprit- oder sonstige Reisekosten hinzu.

Dennoch: Für echte Fans des weltberühmten Zauberlehrlings und seinen Freunden lohnt es sich, diese Kosten auf sich zu nehmen. Näher wird die Zauberwelt nicht mehr kommen und diese Zeit der Ausstellung sollte man sich nicht entgehen lassen. Nox!

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