Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Herz-Kreislauf-ErkrankungenLuft abgeschnürt

3 min

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit Todesursache Nummer eins.

Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, die gravierende Folgen haben kann. So können sich Blutgerinnsel in den Herz-Vorhöfen bilden, die dann einen Schlaganfall auslösen. Für jeden fünften der 270.000 Schlaganfälle pro Jahr ist Vorhofflimmern die Ursache. Und gerade diese Schlaganfälle führen überdurchschnittlich oft zu Behinderung, Pflegebedürftigkeit oder Tod. Wer Herzrasen oder -klopfen verspürt, einen plötzlich sich verändernden Puls bemerkt, unter Kurzatmigkeit oder Atemnot im Ruhezustand, Brustschmerzen, Unruhegefühl und Angstzuständen, Schwindel, Benommenheit, Erschöpfung und ungewöhnlichem Schwitzen leidet, sollte zum Arzt.

Damit Organe und Gewebe überleben und der Mensch aktiv sein kann, muss jede einzelne Körperregion rund um die Uhr mit frischem Sauerstoff versorgt werden. Der wird über das Blut geliefert. Rund sieben Liter fließen in kilometerlangen Bahnen durch den Körper eines Erwachsenen. Kernstück dieses perfekten Systems ist das Herz. Dieses Organ ist der Pumpmotor des Blutkreislaufs. Der Herzmuskel zieht sich zusammen und entspannt sich wieder im stetigen Wechsel. Diese Kontraktionen nehmen wir als Herzschlag wahr.

Dabei betreibt das Herz gleich zwei Blutkreisläufe: Im kleinen Lungenkreislauf gelangt sauerstoffarmes Blut zur Lunge und fließt von hier aus mit Sauerstoff angereichert wieder zurück. Der große Körperkreislauf sammelt das verbrauchte Blut ein und gibt frisches in den Körper ab. Aber auch das Herz selbst benötigt Sauerstoff. Die Herzkranzgefäße zweigen sich aus den Hauptschlagadern ab und schließen das Herz als Endverbraucher an den Kreislauf an.

Verstopfte Blutbahnen

Es sind die Blutgefäße, insbesondere die Arterien, die im Herz-Kreislauf-System häufig Probleme bereiten. Blutfette, Gerinnsel oder Kalk können sich an den Gefäßwänden anlagern und sie somit verstopfen. Das Blut kann nur noch schwer hindurchfließen. Im schlimmsten Fall ist ein Gefäß vollständig verstopft, sodass eine Körperregion von der Blutversorgung abgeschnitten ist. Besonders schwerwiegend ist dies, wenn es die Herzkranzgefäße betrifft – die koronare Herzkrankheit (KHK).

Erst seit kurzer Zeit ist die Psychokardiologie eine anerkannte Disziplin. Inzwischen ist belegt, dass auch Trauer, Angst, Sorge, Stress, Mangel an Wertschätzung und Depressionen handfeste Organschäden hervorrufen können. Umgekehrt kann eine Herzerkrankung die Psyche belasten bis hin zu einer klinischen Depression. Psychokardiologen sind zwar noch selten, jedoch arbeiten Herzspezialisten häufig mit Ärzten aus der Psychosomatik zusammen. In der Rehabilitation nach Infarkt und Schlaganfall spielt der seelische Aspekt stets eine Rolle.

Sie ist die mit Abstand häufigste Herzerkrankung und bezeichnet eine Verengung der Herzkranzgefäße. Die betroffenen Teile des Herzmuskels werden entweder allmählich oder plötzlich, innerhalb von Sekunden, kaum noch durchblutet. „Dies führt im fortgeschrittenen Stadium zu Schmerzen in der Brust, der Angina pectoris, und bei akuter Verengung oder Verschluss des Gefäßes zum Herzinfarkt“, erklärt Dr. Ralf Bartels von der Praxis Westend für Kardiologie, Sport- und Präventivmedizin in Berlin. Eingeschränkte Qualität. Aber auch die undramatische, chronische Sauerstoffunterversorgung führt zum Gewebstod des Herzmuskels. Die Folge sind Vernarbungen, die zu Herzschwäche führen können.

Es besteht ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen. Typische KHK-Beschwerden sind Druck- und Engegefühl im Brustbereich und Luftnot. Die Lebensqualität ist stark eingeschränkt. Weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen Todesursache Nummer eins.