Mutmaßlicher Lübcke-MörderStephan E. spähte offenbar Kasseler Synagoge aus

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Stephan E., Tatverdächtiger im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke.

Kassel/Karlsruhe/Hamburg – Der mutmaßliche Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke soll nach Erkenntnissen der Ermittler bereits vor mehr als zehn Jahren eine Synagoge in Kassel ausgespäht haben. Dies berichtet der „Spiegel“ am Samstag. Demnach soll Stephan E. damals festgehalten haben, wann besonders viele Gäste zugegen waren, und vermerkt haben, dass an einem bestimmten Tag Jugendliche aus der Synagoge kamen.

Die Notizen hätten sich nach dem Bericht des Nachrichtenmagazins auf einem USB-Stick befunden, der im Keller von Stephan E. versteckt gewesen sei. Auf dem Stick habe er außerdem Dossiers über vermeintliche Feinde angelegt, darunter örtliche Politiker von SPD, Grünen und PDS sowie Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Kassel. Etwa 60 Namen und Institutionen hätten sich in den Aufzeichnungen gefunden. Die meisten Einträge sollen aus den Jahren 2001 bis 2007 stammen. Laut „Spiegel“ seien alle Betroffenen inzwischen von der Polizei informiert und die Kontrollen an der Synagoge erhöht.

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Der 46-Jährige Stephan E. soll den CDU-Politiker Lübcke Anfang Juni 2019 auf dessen Terrasse erschossen haben, weil dieser für die Aufnahme von Flüchtlingen eintrat. Es wird erwartet, dass der Generalbundesanwalt in Kürze Anklage gegen ihn erheben wird. Der Tatverdächtige wird sich voraussichtlich wegen des Lübcke-Mords und eines versuchten Mordes an einem irakischen Flüchtling im Jahr 2016 verantworten müssen. (dpa)

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