2:2 gegen Schalke IIBei Fortuna Köln funktioniert aktuell nur die Brechstange

Lesezeit 3 Minuten
D5D60895-EF03-49E8-B3F4-5FF976DC07B9

Musste es wieder im Sturm richten: Fortuna-Kapitän Jannik Löhden (M.)

Köln – Gut ein Monat ist mittlerweile vergangen, seitdem der SC Fortuna Köln in einem Spiel der Fußball-Regionalliga West zuletzt in Führung lag. Es war auch der letzte Sieg des Südstadt-Klubs, ein 2:0 beim FC Wegberg-Beeck am 23. Februar. In den folgenden fünf Partien musste die bis vor wenigen Wochen so beachtlich defensivstarke Fortuna permanent Rückständen hinterherlaufen.

So auch am Samstag gegen den FC Schalke 04 II. Leonardo Weschenfelder Scienza hatte die königsblaue Reserve mit einem Doppelpack in Führung gebracht (24./61.). Angreifer Leon Demaj verhinderte mit zwei Toren (63./86.) eine Heimpleite. Doch war es das vierte Spiel seit Monatsbeginn im Südstadion, das die Fortuna nicht gewinnen konnte. Meisterschaft und Aufstieg bleiben war weiter theoretisch möglich, sind angesichts von fünf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Essen – der noch ein Spiel mehr zu absolvieren hat – wohl nur noch ein ferner Traum.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Ich sitze hier enttäuscht als Trainer. Zum einen hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht. Und dann über die Art und Weise des Fußballs, den wir hier heute auf den Platz gebracht haben – oder auch nicht auf den Platz gebracht haben“, sagte Fortunas Coach Alexander Ende. Schalke hatte die Fortuna mit einfachsten Mitteln in Bedrängnis gebracht. Die Tore von Weschenfelder Scienza resultierten aus Ballgewinnen und schnellen, langen Pässen nach vorne. „Es kann nicht sein, dass der Gegner mehrmals frei aufs Tor zuläuft. Durch eine ganz einfache Art des Umschaltspiels“, kritisierte Trainer Ende. Schalke hätte noch höher führen können, Fortunas Offensivbemühungen trugen keine Früchte.

Zur Pause wechselte Ende dreimal, was das Angriffsspiel mit mehr Leben erfüllte. Doch erst nach Schalkes zweitem Treffer zeigte sich die Fortuna effektiv. Das Mittel der Wahl war einmal mehr ein brachiales: Weil nichts anderes so richtig klappte, wurde erneut der zwei Meter große Abwehrchef Jannik Löhden ins Sturmzentrum beordert. Zunächst konnte Demaj mit etwas Glück verkürzen, anschließend traf der Joker nach einer Kopfball-Vorlage von Löhden wuchtig aus halbrechter Position zum 2:2-Endstand.

Viel Kritik von Trainer Alexander Ende

„Es kann nicht unser Anspruch sein, so Spiele über die Brechstange und mit langen Bällen zu gestalten und so Fußball zu spielen. Ich bin sehr enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben, ein frisches, schnelles und sauberes Kombinationsspiel an den Tag zu legen“, sagte Trainer Ende. „Das Ergebnis ist in der Regel ein Produkt aus Dingen, die man entweder gut oder schlecht macht. Und gegen Schalke haben wir einfach sehr viel schlecht gemacht. Für uns gilt es, diesen Tag mit all der Enttäuschung zu verdauen. Und mit Beginn der neuen Trainingswoche am Dienstag, vieles, vieles wieder besser zu machen.“

KStA abonnieren