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Footballer unterliegen BerlinSo geraten die Ziele der Cologne Centurions in Gefahr

Lesezeit 3 Minuten
Quinten Pounds (1)

Quinten Pounds und den Centurions gelang gegen Berlin nicht viel.

Köln – Nach der dritten Niederlage in Serie müssen die Cologne Centurions in der European League of Football (ELF) um ihr Saisonziel Playoff-Teilnahme bangen, sie belegen hinter Barcelona und Rhein Fire weiterhin den dritten Platz in der South Division.

Vor 1580 Zuschauern im Südstadion lief das Team von Headcoach Frank Roser am Samstag gegen Berlin Thunder einem frühen Rückstand hinterher, spielte in der Offensive zu harmlos und unterlag deutlich mit 7:34 (0:10; 0:3: 7:7; 0:14).

Das Passspiel, eigentlich das Prunkstück des Kölner Angriffs, kam wie in der Vorwoche bei der Niederlage gegen Frankfurt Galaxy über Ansätze nicht hinaus und brachte zu wenig Zählbares auf die Anzeigetafel. In den entscheidenden Momenten des Spiels scheiterten die Passversuche reihenweise, weil die Receiver meist gut bewacht waren, die Passempfänger den Ball fallen ließen oder die Würfe für sie unerreichbar blieben.

Auch Kölns Laufspiel entfaltete ohne den verletzten Dean Tanwani zu wenig Durchschlagskraft.

Ein Hauptgrund für das Dilemma der Centurions ist zweifellos der personelle Umbruch. In der Offense Line fielen Fabian Kratz und Leander Wiegand verletzungsbedingt aus und die kurzfristig verpflichteten Neuzugänge waren noch kein Faktor.

Im ersten Spiel nachdem der als Aktiver zurückgetretene Frederick Weinreich nicht mehr dabei war, um seinen Bruder – Quarterback Jan Weinreich – vor den Attacken der gegnerischen Verteidiger zu schützen, geriet Kölns Spielmacher prompt in arge Bedrängnis. Gleich sieben Mal wurde der bislang erfolgreichste Passwerfer der Liga von den Thunder-Spielern unsanft zu Boden gebracht.

Kölner Defensive wirkt überfordert

Kölns Defensive wirkte gegen Berlins Jocques Crawford streckenweise überfordert und bekam den Runningback aus Memphis/Tennessee nie in den Griff. Mit 21 Läufen für 143 Yards, drei Passfängen für 25 Yards und dem ersten Touchdown des Tages legte der US-Profi den Grundstein für den Sieg der Gäste.

Wieder rannten die Centurions einem frühen Rückstand hinterher und waren mit dem 0:13 zur Pause noch gut bedient. Gleich nach Wiederanpfiff ereilte die Kölner der nächste Nackenschlag: Den Kickoff nahm Berlins Albert Wiesigstrauch auf und lief über 95 Yards zum 20:0.

Coach Frank Roser gibt sich selbstkritisch

Ein Touchdown durch Jannik Lörcks nach Pass von Jan Weinreich (23 Pässe für 224 Yards) und der verwandelte Zusatzpunkt von Kicker Jens Appelt zum 7:20 blieben die einzigen Erfolgserlebnisse der Gastgeber. Köln war in der Folge am Drücker, ließ aber die Gelegenheit aus, die Partie durch einen weiteren Touchdown noch einmal spannend zu machen.

Wenig später sorgte der entschlossen wirkende Gegner für die Entscheidung: Der überragende Abwehrspieler Kyle Kitchens nach einem verlorenen Kölner Ballbesitz und Yannis Binner erzielten den 34:7-Endstand und sicherten den erst zweiten Saisonsieg für Berlin.

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Kölns Headcoach Frank Roser nahm seine Mannschaft in Schutz: „Wenn Spielzüge nicht funktionieren, schaffe ich es momentan nicht, die Jungs wie zu Saisonbeginn zurück ins Spiel zu holen. Da muss ich einen besseren Job machen“, suchte Roser die Verantwortung bei sich.

Auch die angespannte Personalsituation wollte der Headcoach nicht als Ausrede für die zweite klare Niederlage in Folge gelten lassen: „Natürlich spielt das mit rein, aber Verletzungen hat jede Mannschaft und ich habe mir schnell abgewöhnt, das als Ausrede zu nutzen. Da muss ich einen Weg finden und die anderen Jungs besser coachen.“

Punkte für die Centurions: Lörcks (6), J. Appelt (1).

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