Angst vor Hau-Ruck-VerkaufZoff um das Kurparkwäldchen in Bad Münstereifel

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Streit gibt es zurzeit in Bad Münstereifel über den Verkauf des Waldes oberhalb des Kurhauses.

Streit gibt es zurzeit in Bad Münstereifel über den Verkauf des Waldes oberhalb des Kurhauses.

Bad Münstereifel – In den Parteien und der Bevölkerung brodelt es. Stein des Anstoßes ist der mögliche Verkauf des Kurparkwäldchens. Darüber soll der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung am Donnerstag beraten.

So hatte sich Peter Schallenberg, der bei der Kommunalwahl im September für die Grünen kandidiert, in einem öffentlichen Brief an alle Fraktionen gewandt und darum gebeten, das Kurparkwäldchen nicht in einer Hau-Ruck-Aktion zu verscherbeln: „Ich möchte, dass es eine öffentliche Diskussion gibt, da es alle Bürger in der Stadt interessiert. Dabei soll eine gute Lösung im Sinne der Stadt und aller Bürger herauskommen.“ Er befürworte auch die Entwicklung der Stadt und habe nichts gegen einen Hotelausbau am Historischen Kurhaus.

Konkretes Kaufangebot

„Uns liegt ein konkretes Angebot eines Kaufinteressenten vor. Darüber haben wir bereits im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert“, sagte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (siehe auch „Kurhaus und Park“). Es gebe noch viele Unsicherheiten, über die am Donnerstag im Rat geredet werden müsse. „Wir müssen nichts übers Knie brechen, bei dem Verkauf ist keine Eile geboten. Wir können in Ruhe Für und Wider abwägen“, so die Christdemokratin.

Das sehen die Sozialdemokraten ganz anders. „Wir sind generell gegen den Verkauf des Kurparkwäldchens“, sagte SPD-Fraktionschef Toni Schmitz: „Der Wald gehört der Allgemeinheit und soll demnächst nicht einer Privatperson gehören, der den Wald dann vielleicht einzäunt.“ Nach Angaben der Bürgermeisterin hat ein Eigentümer das Recht, sein Grundstück einzuzäunen, zumal er auch die Verkehrssicherheitspflicht hat.

Liberale diskutieren das Thema noch

Aber noch sei der Verkauf ja nicht fix. „Wir wollen, dass das Wäldchen für die Bevölkerung erhalten bleibt, auch wenn es zurzeit wenig genutzt wird“, sagte auch Thomas Bell von der Partei Die Linke. Deshalb werde er gegen den Verkauf stimmen.

Noch keine Entscheidung haben die Liberalen getroffen. Laut Günter Kirchner wird das Thema noch diskutiert: „Wir wollen mehr Aufklärung und haben noch einige Fragen. Erst wenn diese geklärt sind, treffen wir eine Entscheidung. Diese kann in alle Richtungen gehen.“ Man müsse ja nicht eilig und mit aller Gewalt das denkmalgeschützte Wäldchen veräußern. „Das Thema wird zurzeit sehr hoch gepuscht. Bislang hat den Kurpark kaum jemanden interessiert. Offensichtlich hat der Wahlkampf begonnen“, meinte CDU-Sprecher Martin Mehrens.

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Die Union habe auch noch eine Reihe von Fragen offen: „Ich bin gespannt, wie die Diskussion im Rat ausgehen wird.“ Dem Verkauf eine klare Absage erteilt die UWV. „Wir plädieren dafür, die Fläche im Sinne des Kneipp-Gedankens als dritte Säule im Rahmen des Tourismuskonzeptes zu sehen“, erklärte UWV-Mann Kurt Ostermann.

Man könne sich dort etwa einen Barfußpark vorstellen. Dafür müsse der Park allerdings wieder gepflegt und attraktiver gemacht werden. Auf jeden Fall solle das Thema öffentlich diskutiert werden. Ostermanns Kollege Andy Bühl will deshalb am Donnerstag zu Beginn der Ratssitzung den Antrag stellen, über das Kurparkwäldchen – ohne Verkaufsdaten – im öffentlichen Teil der Sitzung zu diskutieren.

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