Wilhelmstraße EuskirchenKurzer Weg ist für Radler bald tabu

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Die Grünen hatten beantragt, Radfahren in der Wilhelmstraße in Euskirchen weiterhin in beiden Richtungen zuzulassen. Im Verkehrsausschuss fand sich dafür aber keine Mehrheit.

Die Grünen hatten beantragt, Radfahren in der Wilhelmstraße in Euskirchen weiterhin in beiden Richtungen zuzulassen. Im Verkehrsausschuss fand sich dafür aber keine Mehrheit.

Euskirchen – Radfahrer dürfen in der Wilhelmstraße in Euskirchen bald nicht mehr gegen die Einbahnrichtung fahren. Dies hat der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr mehrheitlich beschlossen. Er folgte damit einem Vorschlag der Stadtverwaltung. Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) hatte im Februar angekündigt, die 2013 eingeführte Regelung im Laufe des Jahres aufzuheben, was ihm im Verkehrsausschuss die Kritik der Grünen einbrachte. Sie beantragten jetzt, den gegenläufigen Radverkehr in der Wilhelmstraße beizubehalten. Während die SPD mit den Grünen stimmte, schlossen sich CDU, FDP, UWV und Linke der Meinung der Stadtverwaltung an.

Fachbereichsleiter Bernd Kuballa hatte in der Sachdarstellung geschrieben, dass es in der Vergangenheit in der Wilhelmstraße „immer wieder zu Konflikten zwischen Rad- und Autofahrern“ gekommen sei. Ein Grund sei, dass Autofahrer, die aus der Hoch- in die Wilhelmstraße abbiegen, „häufig nicht mit Radfahrern von rechts rechnen“. Gefahren könnten auch dann entstehen, wenn Autofahrer beim Ausparken auf der linken Seite der Wilhelmstraße entgegenkommende Radfahrer übersähen.

Nutzung der Veybachstraße schwierig

Die Wilhelmstraße sei zwar „unfallunauffällig“, räumte Kuballa ein. Für Radfahrer, die in Richtung Kölner Straße unterwegs seien, sei es aber sicherer, die parallel verlaufende Veybachstraße zu nutzen. „Dieser Hinweis geht fehl, wenn man mit dem Rad ein Ziel in der Wilhelmstraße selbst erreichen will“, entgegnete der Grünen-Stadtverordnete Hans-Werner Ignatowitz.

Wenn man „eine gewisse Gefährdung“ auch nicht abstreiten könne, müsse man konstatieren, dass die Wilhelmstraße kein Unfallschwerpunkt sei, ergänzte er: „Das Fahren gegen die Einbahnrichtung funktioniert dort recht gut.“ Dabei solle es bleiben. Gerade in der Innenstadt sei es unter „Umwelt- und Klimaschutz-Gesichtspunkten“ wichtig, den Radverkehr zu fördern.

Um die Verkehrssicherheit der Radfahrer in der Wilhelmstraße zu verbessern, hatten die Grünen auch vorgeschlagen, die Fahrbahn mit einem farblich abgesetzten Schutzstreifen zu versehen. Das Gros der Politiker schloss sich aber der Argumentation der Stadtverwaltung an. Deren Verkehrsfachmann Achim Könn hatte erklärt, dass auch die Euskirchener Polizei den gegenläufigen Radverkehr in der Wilhelmstraße „sehr kritisch“ sehe.

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Ein wenig Hoffnung bleibt den Anhängern der jetzigen Regelung allerdings: Fachbereichsleiter Kuballa erinnerte daran, dass die Stadt dabei sei, ein umfassendes Mobilitätskonzept zu erstellen, in dem der Radverkehr eine wichtige Rolle spiele. Verkehrstechnische Untersuchungen würden zeigen, ob mittelfristig das Befahren der Wilhelmstraße in beiden Richtungen „wieder ermöglicht werden kann“.

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