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Windenergie in Bad MünstereifelBürgerinitiative wirft Politik krasse Fehlentscheidung vor

Lesezeit 2 Minuten
Ein Plakat der Politiker, die sich für Windkraft aussprechen.

Nur knapp hatte die Bürgerinitiative Gegenwind in Bad Münstereifel den Entscheid gegen die Windkraft in Nöthen verloren.

Die Bürgerinitiative „Gegenwind in Bad Münstereifel“ kritisiert den Stadtentwicklungsausschuss, der den Weg für Windräder im Wald freimacht.

Nach der mehrheitlichen Entscheidung des Stadtentwicklungsausschusses (die UWV und SPD-Mitglied Ida Fuchs-Heinen waren dagegen), den Weg für zehn bis 15 Windräder im Münstereifeler Wald nördlich von Mahlberg freizumachen, meldete sich nun die Bürgerinitiative „Gegenwind in Bad Münstereifel“, die schon vergeblich versucht hatte, per Bürgerentscheid die Ansiedlung von Windrädern bei Nöthen zu verhindern.

„Nach dem Willen dieser Ratsherren soll nach dem Nöthener Wald auch der Münstereifeler Wald der Windenergie geopfert werden“, schreibt es die Initiative mit ihren Unterzeichnern Dr. Martin Solbach, Markus Roggendorf, Thomas Schmitz, Helmut Müller und Reinhold Nelles. „Möglicherweise entscheidet die Bezirksregierung über weitere Vorrangzonen in Bad Münstereifel. Dann werden unsere Natur und unsere Landschaft mit Windrädern zugepflastert, um das Klima in der Welt zu retten“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Borkenkäfer und Kalamitätsflächen seien „übliche Scheinargumente“

Dass das Unternehmen Maibruch Wind, das auf der Fläche der Franz-Haniel-Stiftung 250 Meter hohe Windräder noch unbekannter Anzahl errichten will, nun wieder Schäden an Bäumen durch Borkenkäfer sowie Kalamitätsflächen als Begründung nenne, sei „das übliche Scheinargument“, so die Initiative. „Die Schäden im Wald sind von den Waldbesitzern mitverursacht worden, weil sie Fichtenmonokulturen angepflanzt haben, die keine größere Trockenheit vertragen“, behauptet „Gegenwind“.

Diese Flächen mit klimaresistenten Mischwäldern neu zu bepflanzen, sei für das Klima besser, als „im Wald riesige Betonfundamente, breite Schotterstraßen und Stromtrassen anzulegen, um dort Windräder zu bauen“. Der Waldboden würde durch solche Baumaßnahmen dermaßen verdichtet, dass er weniger Niederschläge aufnehmen könne und die Gefahr von Überschwemmungen steige.

Initiative bezeichnet Deutschland als „energiepolitischen Geisterfahrer“

Auch der Lebensraum von Wildtieren, Vögeln und Fledermäusen würde zerstört. Die Flächen grenzten an ein großes, europaweit bedeutungsvolles FFH-Gebiet mit ungestörtem Buchenwald, extrem seltenen Fledermausarten und unberührten Quellen und Bächen, nennt die Initiative Gründe gegen die Ansiedlung von Windrädern. Hinzu komme, dass das „einmalige Landschaftsbild rund um den Michelsberg“ verschandelt werde.

Den Gründen für die Ansiedlung von Windrädern widerspricht die Initiative vehement: Der Klimawandel werde nicht verhindert, Deutschland nicht mit sicherer und kostengünstiger Energie versorgt, und einen Beitrag zum Umweltschutz gebe es nicht. Erneuerbare Energien sorgten weder für einen wirtschaftlichen Aufschwung, noch seien sie alternativlos. „Deutschland wird als energiepolitischer Geisterfahrer betrachtet, der seine Wirtschaft und seinen Wohlstand aus ideologischen Gründen bewusst zerstört“, schreibt „Gegenwind“.

Der Stadtentwicklungsausschuss habe eine „krasse, verantwortungslose Fehlentscheidung“ getroffen, für die die jetzige und die Vorgängerregierung verantwortlich seien. Es zeige sich, dass fast alle Dörfer im Stadtgebiet betroffen seien.