Abo

AuszeichnungAutor erhält einen Preis für sein Buch über das Roderter Felsennest

2 min
Ein altes Schwarz-Weiß-Bild vom Kommandogerät der schweren Batterie.

Bilder wie dieses von der Batteriestellung machen das Buch zu einem Zeitdokument.

Der Autor Hans-Josef Hansen ist für sein Buch über die Batteriestellung am Roderter Felsennest mit einem Geschichtspreis geehrt worden. 

Hans-Josef Hansen ist in Aachen mit dem Helmut-A.-Crous-Geschichtspreis ausgezeichnet worden. Gewürdigt wird damit sein jüngstes Buch über die Batteriestellung und das Führerhauptquartier Felsennest bei Rodert. Er teilt sich den Preis mit Marc Steputat, der ein Buch über Münzen aus Heinsberg und Umgebung geschrieben hat. Laudator Marcell Perse, Leiter des Museums Zitadelle Jülich, zeigte sich beeindruckt von dem Fachwissen, das Hans-Josef Hansen sich erarbeitet hat.

Marcell Perse (r.) überreicht Hans-Josef Hansen eine Urkunde.

Für sein Buch über das Roderter Felsennest ist Hans-Josef Hansen (l.) mit dem Geschichtspreis der Sammlung Crous ausgezeichnet worden. Marcell Perse hielt die Laudatio und überreichte die Urkunde.

Erfreulicherweise habe sich der Autor dem Thema nicht mit der Sicht eines Militaria-Fans genähert. Vielmehr habe er die Frage gestellt: Diese Landschaft trägt Spuren der Vergangenheit, was ist der Hintergrund? Dazu passt, was der Preisträger selbst auf der Bühne erzählte. Geschichte sei immer seine Leidenschaft gewesen. In den 1990er-Jahren habe er mit Messdienern eine Wanderung entlang des Westwalls gemacht und sei dabei auf die Reste des Felsennestes gestoßen. Seitdem ist Hans-Josef Hansen zum Experten geworden für einen Teil der Geschichte, der nach Ansicht des Laudators bisher wissenschaftlich kaum aufgearbeitet sei.

Der Autor lässt Zeitzeugen zu Wort kommen

Denn das jüngste Buch behandelt eben nicht nur die Batteriestellung bei Rodert, sondern ordnet sie ein in das Gesamtkonstrukt der Luftverteidigungszone West. Besonders gut hat der Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Frank Pohle, bei der Stadt Aachen Leiter des Geschäftsbereichs Route Charlemagne, gefallen, dass der Autor nicht nur bislang unveröffentlichte Fotos zusammengetragen hat, sondern auch Zeitzeugen zu Wort kommen lässt.

So entsteht laut Marcell Perse eine Quellendokumentation aus erster Hand. Die ehemaligen Soldaten gewährten Einblick in den Alltag und die militärischen Abläufe in der Batteriestellung. Auch die Roderter Bevölkerung komme zu Wort und schildere, was es für das Dorfleben bedeutet habe, dass damals nicht nur die Soldaten, sondern auch Adolf Hitler selbst zeitweilig in Rodert gewesen seien.

Dem Autor gelinge damit ein Brückenschlag zwischen allgemeiner Geschichte und Ortshistorie. Das Buch mit dem Titel „Die Batteriestellung Bad Münstereifel-Rodert der Luftverteidigungszone West und die Zweckbauten des Führerhauptquartiers Felsennest – Die militärische Besitzergreifung eines Eifeldorfes“ ist im Rhein-Mosel-Verlag erschienen und für 29,80 Euro im Buchhandel erhältlich.


Beiträge zur Aufarbeitung der Geschichte werden gewürdigt

Helmut A. Crous (1913 – 1993) war Journalist, Publizist, Sammler und Ehrenpräsident des Aachener Karnevalsvereins (AKV). Nach seinem Tod hat der AKV Crous' Sammlung erworben und in einer Bibliothek der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Außerdem verleiht er regelmäßig den Helmut-A.-Crous-Geschichtspreis. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 2200 Euro dotiert und würdigt Beiträge zur Aufarbeitung der Geschichte der Aachener Region, der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg.