Im Bauausschuss stellten Planer ihre Konzepte vor. Eingeflossen sind auch Bürger-Anregungen aus Iversheim. Nun starten die Ausschreibungen.
WiederaufbauSo geht es auf den Friedhöfen in Bad Münstereifel und Iversheim weiter

Für den Friedhof in Iversheim sind Pläne vorgestellt worden. Die denkmalgeschützte Mauer, die derzeit durch einen Bauzaun ersetzt wird, wird wieder aufgebaut.
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Ein rot-weißer Bauzaun ist kein Ersatz für eine denkmalgeschützte Mauer – aber ein Zeichen dafür, was vor fast vier Jahren in Iversheim passiert ist. Die seit 1987 unter Schutz stehende Steinmauer, die den Friedhof einfriedet, war bei der Flutkatastrophe zum Teil eingestürzt. Doch es besteht Hoffnung, dass das Provisorium bald verschwindet.
Mehr als ein Jahr nach der Vorstellung der ersten Grobplanungen zeigten das Atelier Menzel aus Lüttich für Iversheim und Reepel Schirmer Landschaftsarchitektur aus Düren für Bad Münstereifel im Bauausschuss Ausführungsplanungen für die beiden Friedhöfe, deren Realisierungen nach einstimmigem Beschluss nun ausgeschrieben werden können. Eingeflossen sind auch Hinweise von Bürgern, die diese an zwei Terminen geben konnten. Zumindest für Iversheim gab es Anregungen.
Ein Platz zum Innehalten auf dem Friedhof in Bad Münstereifel
„Wir hatten keinen Eingang durch Bürgerbeteiligung“, sagte Michel Schirmer für Bad Münstereifel. Dafür sind einige Gedanken aus dem noch zu erarbeitenden Friedhofskonzept bereits in die Planungen eingeflossen. Wirklich viel hat sich im Vergleich zur ersten Vorstellung nicht geändert. Die Pläne wurden aber etwas konkreter.
So ist für Bad Münstereifel jetzt eine Art Rückzugsbereich vorgesehen. Ein Sitzplatz im Westen nahe dem Aquädukt soll laut Stadtwerke-Betriebsleiter Peter Lanzerath zum Innehalten anregen. Thomas Bell (BSW) fragte diesbezüglich, ob man dann eine geplante Natursteinstele direkt vor der Nase habe. „Es ist nicht so massiv, dass man auf eine Wand schaut“, beruhigte ihn Landschaftsarchitekt Michel Schirmer.
Der Friedhofszugang an der Schleidtalstraße wird geschlossen
Wie bereits in der Ursprungsplanung vorgesehen, werden die Treppenstufen zum Schleidbach zurückgebaut, damit dort kein Wasser mehr entnommen werden kann, sondern nur noch aus modernen Zapfstelen. Der Zugang an der Schleidtalstraße wird geschlossen, dafür einer am Parkplatz geschaffen. Die Oberfläche der Wege werde so stabil gebaut, dass man sie mit Rollstühlen und Rollatoren befahren kann. Aufgestellt werden sollen auch altersgerechte Bänke mit Rückenlehne.
Feste Einfassungen neben den Wegen soll es nicht geben, da die Kantensteine oft beschädigt werden, abbrechen oder absacken, so Schirmer. „Wir müssen uns an die Gegebenheiten jeweils anpassen. Besonders auf dem alten Teil des Friedhofs haben wir enge Wege“, so Lanzerath.
Die Toreinfahrt am Friedhof in Iversheim wird verbreitert
Auf der bisherigen Wildblumenwiese werden Stauden aufgestellt. Ansonsten werden zur Beschattung Rotbuchen gepflanzt. „Beerdigt“ wurde die beim Hochwasser 2014 zerstörte Brücke über den Schleidbach. Da diese 2021 nicht bestand, ist sie nicht Teil des Wiederaufbaus.
In Iversheim unterscheidet Planer Christoph Menzel zwischen einem Hauptweg, Hauptnebenwegen und Nebenwegen. Ersterer soll verbreitert und mit Natursteineinstreu auf Asphalt hergerichtet werden und führt vom Haupteingang zur Aussegnungshalle. Die Tordurchfahrt wird verbreitert. Die Hauptnebenwege werden eingefasst und erhalten eine wassergebundene Decke. Mit der Einfassung sei die Durchdringung von Wildkräutern auf die Wege geringer.
Plastikbänke und Plastikmülleimer in Iversheim verschwinden
Erneuert werden die Bänke mit Rückenstütze, Armlehnen und hoher Sitzfläche. Die Plastikbänke verschwinden. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort in der Sonne gesessen hat“, so Menzel. Die Bänke sollen durch Bäume beschattet werden, aufgestellt werden sollen knapp 30: Feldahorn, Hainbuche, Turners Eiche und Toringoapfel.
Modernisiert werden auch die Wasserzapfsäule (Menzel: „Die war mehr gebastelt als gebaut und wird aufgearbeitet“) und die Wertstoffsammelstelle; die Plastikmülleimer verschwinden. Die noch vorhandene Mauer soll gereinigt werden. Dr. Kerstin Oerter (Grüne) warnte aber vor einer Totalreinigung, weil sich dort auch Bewuchs finde, der auf der Roten Liste stehe. Hier bestätigte Menzel aber, dass man nur Unkraut und Wildwuchs entfernen wolle.