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Ferienfreizeit im SchleidparkKinder bauen Häuschen mit Gardinen und Blumenkästen

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Ein absolutes Highlight bei den Kindern sind die aufblasbaren Bumper, auch Stoßbälle genannt.

Bad Münstereifel – Den ganzen Tag Fußball spielen, eine Schnitzeljagd durch den Wald unternehmen oder selbst ein Haus aus Holz bauen. Am Ortsrand von Bad Münstereifel ist das in den ersten drei Sommerferienwochen möglich. Auch in diesem Jahr hat das Feriencamp „SoWiSo“ im Kurpark Schleid einiges für spannende Sommerferien fernab jeglicher Langweile zu bieten.

Kinder bauten Häuser aus Holz

Ganz nach dem diesjährigen „Piraten“-Motto der Ferienfreizeit, die vom Kinderschutzbund Bad Münstereifel veranstaltet wird, stand in der ersten Woche erst mal die „Ankunft auf der Insel“ auf dem Programm. In der zweiten Woche ging es dann ans Eingemachte und den Aufbau des Lagers. Da durften die Kids dann selbst richtig mit ran, und so entstanden in wenigen Tagen Häuser aus Holz, die sogar aus zwei Etagen bestehen.

Viele sind nach den Erzählungen der kleinen Piraten sogar schon in der ersten Woche fertig geworden. „Die Kinder können hier Dinge lernen, die sie zuhause vielleicht nicht lernen können und in der Natur sein“, erklärte Angela Weinen, Angestellte beim Kinderschutzbund Bad Münstereifel.

Beim Malen (l.) ist der Kreativität der Kinder keine Grenzen gesetzt. „Das wilde Haus“ (r.) wird nach dem Ferienlager mit einem Anhänger abgeholt und mit nach Hause genommen.

An einem der Holzhäuschen, das ringsum grün angemalt wurde, wurden aber auch Mitte der zweiten Woche noch einige Verschönerungsarbeiten vorgenommen. „Das wilde Haus“ wurde sogar mit Gardinen und Blumenkästen versehen. Und so ganz trennen wollen sich die Mädels nach der Ferienfreizeit auch nicht von ihrem Häuschen. „Das Haus wird von einem Vater mit einem Anhänger abgeholt und im heimischen Garten wieder aufgestellt“, berichtete Weinen.

Bubble-Bäll sind Highlight der Ferienfreizeit

Neben dem Arbeiten mit Holz können sich die Kinder im Ferienlager „SoWiSo“ aber auch auf dem eingezeichneten Fußballfeld austoben. Ein absolutes Highlight sind aber in diesem Jahr die aufblasbaren Bubble-Bälle, auch Zorb-Bälle, Stoßbälle oder Bumper genannt. In diese mit Luft gefüllten Kugeln kann man selbst hineinklettern. Das macht nicht nur den kleineren, sondern auch älteren Kindern Spaß. Denn im Ferienlager sind alle Kinder willkommen, die zwischen sechs und zwölf Jahren alt sind.

Lager-Regeln

Damit die Kinder eine unvergessliche Zeit haben, müssen ein paar der sogenannten Lager-Regeln beachtet werden. „Wir sind gewaltfrei in Wort und Tat“, sagte Angela Weinen vom Kinderschutzbund. Darüber hinaus dürfen keine Süßigkeiten oder Handys mitgebracht werden. Auch die Lagergrenzen müssen eingehalten werden.

Wenn die große Trommel ruft, müssen alle kommen. Denn dann findet in der Regel meist ein Spiel oder eine Schnitzeljagd statt. (eva)

Wenn man mit 13 Jahren noch einmal teilnehmen möchte, ist das laut Angela Weinen aber auch kein Problem. „Wir freuen uns, wenn die Kinder wirklich kommen wollen und ihre Kreativität oder auch ihren Appetit für Rohkost ausleben wollen“, sagte die Diplom-Sozialarbeiterin. Denn gesunde Snacks stehen für die Kinder jederzeit bereit.

Malen und basteln auf Dämmmaterial der Grundschule

Und wer dann doch mal eine ruhige Minute braucht, kann malen oder auch etwas basteln. Beispielsweise aus den erst kürzlich gelieferten weißen Platten. Dabei handelt es sich laut Angela Weinen um Dämmmaterial von der Grundschule in Bad Münstereifel – weiße Platten aus Schaumstoff. Gebracht wurde das Material vom Bauhof, für dessen Hilfe und gute Zusammenarbeit Weinen sehr dankbar ist.

Dem Ideenreichtum der Kinder sind auch diesmal wieder keine Grenzen gesetzt: Die eine machten tatsächlich ihre Häuser und Hütten winddicht. Andere schnitten runde Superheldenschilde aus, die dann mit Hilfe der Betreuer in der passenden Farbe besprüht wurden. Ganz nach dem Motto „Geht nicht – gibt’s nicht“ dürfen die Kinder bei der Stadtranderholung alles ausprobieren.

Beim Malen (l.) ist der Kreativität der Kinder keine Grenzen gesetzt. „Das wilde Haus“ (r.) wird nach dem Ferienlager mit einem Anhänger abgeholt und mit nach Hause genommen.

Beim Anblick eines in kürzester Zeit zusammengebauten Häuschens ist auch Angela Weinen stolz auf ihre Schützlinge: „Bei dieser Kreativität geht mir das Herz auf; es ist schön zu sehen, wie die Kinder ihre Kreativität leben.“

Betreuer haben Spaß an der Ferienfreizeit

So wie viele Kinder jedes Jahr wiederkommen, sind auch die Betreuer schon lange Teil des Teams. Sie erhalten laut Angela Weinen einen Stundenlohn. Das werde überhaupt nicht gefordert, sei aber unter dem Strich ein nettes Zubrot, sagte sie. Dass die Betreuer ihre Aufgabe gerne übernehmen und auch selbst Spaß an der Sommerfreizeit haben, war den Jugendlichen deutlich anzumerken, die wie Luisa Siebel größtenteils noch zur Schule gehen.

„Die Kinder wachsen in die Betreuerrolle rein. Das hat schon Tradition“, sagte Angela Weinen. So übernahm auch Philipp Koll schon im dritten Jahr die Lagerleitung. Neben dem 29-Jährigen sind laut Weinen noch drei weitere Betreuer über 18 Jahren dabei.

Die Aufgaben im Camp sind nicht traditionell verteilt. „Auch die Betreuerinnen zeigen den Kindern, wie man ein Haus baut“, sagte Weinen. „Jeder schaut nach allem“, fügte Lagerleiter Philipp Koll hinzu. Und Angela Weinen ist sich sicher: „Das macht etwas mit den Kindern, wenn sie sehen, wie wir als Team funktionieren oder als Betreuer miteinander umgehen.“

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Auch für den letzten Tag des Camps, der zufälligerweise auf den 14. Juli, den Jahrestag der Flutkatastrophe, fällt, ist schon etwas geplant. Für die Kinder geht es an diesem Tag in den Wald; auch dort darf wieder gebaut werden, was das Zeug hält. Am Abend wird, wenn es nicht zu heiß ist, ein Lagerfeuer inklusive Stockbrot gemacht.