259 Umbauten bis 2022Euskirchens Haltestellen werden barrierefrei

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Exemplarisch für die insgesamt 259 Haltestellen des SVE, die bis 2022 barrierefrei umgebaut werden sollen, wurde am Mittwoch die fertiggestellte Bushaltestelle an der Zuckerfabrik eröffnet.

Euskirchen – Öffentliche Verkehrsmittel schonen nicht nur die Nerven, sondern auch die Umwelt. Besonders in Innenstädten kann sich die Suche nach einem freien Parkplatz zu einer zeitaufwendigen Angelegenheit  entwickeln, die die Abgasbelastung weiter in die Höhe treibt.

Umso wichtiger sei es daher, dass alle Menschen das Bus- und Bahnnetz auch uneingeschränkt benutzen können, sagt Anno Schichler-Koep, Geschäftsführer der Stadtverkehr Euskirchen GmbH (SVE): „Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen sehen sich beim Einstieg in den Bus oft mit zusätzlichen Hindernissen konfrontiert, die nicht immer ohne Hilfe überwunden werden können.“

Beginn im Dezember 2017

Zurückzuführen sei dies zumeist auf einen zu großen Abstand oder auch auf den Höhenunterschied zwischen Fahrzeug und Haltestelle. Zwar habe schon in der Vergangenheit die Möglichkeit bestanden, eine im Bus befindliche Rampe auszufahren, doch dies müsse der Fahrer manuell tun, was immer wieder zu Verschiebungen im Zeitplan führe.

Im Dezember 2017 begann die SVE daher im Auftrag der Stadt Euskirchen damit, 259 der insgesamt 383 Haltepositionen barrierefrei umzubauen. Bis 2022 soll dieses Projekt seinen Abschluss finden. Die  Fertigstellung der Haltestelle an der Zuckerfabrik nutzten die Verantwortlichen, um ein erstes Fazit zu ziehen.

25 000 Euro pro Haltestelle

Rund drei Wochen hatte der Bau an der Bonner Straße in Anspruch genommen. Während dieser Zeit war die Fahrbahn nur einspurig in Richtung Kuchenheim befahrbar. „Bei derartigen Maßnahmen stellen sich einige Anwohner die Frage, ob es gerade vor ihrer eigenen Haustür überhaupt nötig sei, doch letztlich soll das Projekt allen Menschen zugutekommen“, berichtete Oliver Knaup, Technischer Beigeordneter der Stadt Euskirchen. „Daher wollen wir die Gelegenheit nutzen, uns auch bei den Fahrgästen für ihre Geduld und Ausdauer zu bedanken, da sie derzeit häufig Ausweichhaltestellen nutzen müssen“, fügte Anno Schichler-Koep hinzu.

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Die Finanzierung der Baumaßnahmen – pro Haltestelle rund 25 000 Euro – sei dank der Förderung durch den Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) völlig reibungslos verlaufen. 47 Haltepunkte seien bereits nach gesetzlicher Vorgabe fertiggestellt,  55 weitere Haltestellen an den am stärksten frequentierten Linien seien derzeit im Bau.

Reibungslose Gestaltung der Mobilitätskette zum Ziel

Am Beispiel der Haltestelle Zuckerfabrik wurden die Vorteile der Maßnahmen erläutert. So wurde die Position mit Zustimmung der Firma Pfeifer & Langen vom Eingangsbereich des Fabrikgeländes in die unmittelbare Nähe des Bahnanschlusses verlegt, um die Mobilitätskette reibungsloser zu gestalten.

Zudem wurde die Länge des Bussteigs auf zwölf Meter erhöht und dieser von 12 auf 16 Zentimeter angehoben. „Dadurch konnte der Spalt zwischen Bus und Haltestelle auf rund fünf Zentimeter verringert werden, was mit den großen Reifen eines Rollstuhls kein Problem mehr darstellt“, so Schichler-Koep.

Nachdem bereits in allen Ortsteilen mindestens eine Haltestelle gemäß den  Vorgaben umgebaut worden ist, zeigten sich die Verantwortlichen jetzt zuversichtlich, auch die übrigen Aufgaben innerhalb des gesetzten zeitlichen Rahmens bis 2022 umsetzen zu können. https://compass.pressekompass.net/compasses/dumont/wie-sehen-sie-die-chancen-des-fcs-im-ren

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