Bahnhof Blankenheim-WaldNach jahrelangem Warten wird die Station endlich saniert

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Solch gefährliche Situationen  wird es nach der Sanierung  hoffentlich nicht mehr geben: Eine Radfahrerin schiebt  ihren Drahtesel verbotenerweise über die Gleise. 

Blankenheim – Es sieht so aus, als würde in Blankenheim in diesem Monat ein kleines Wunder geschehen: Nach jahrelanger Wartezeit, die mit zahlreichen politischen Aktivitäten gefüllt war, sollen noch im Mai die Bagger anrücken, um den heruntergekommenen Bahnhof in Blankenheim-Wald zu sanieren.

Wichtigster Aspekt: Barrierefreier Zugang

Der Umbau wird rund 5,5 Millionen Euro kosten und etwa anderthalb Jahre dauern. Wichtigster Punkt der Maßnahme ist die Schaffung eines barrierefreien Zugangs zu den Zügen.

„Dies ist das wichtigste Projekt meiner bisherigen Amtszeit“, sagte der Blankenheimer Bürgermeister Rolf Hartmann auf Nachfrage dieser Zeitung. Es sei aber nicht das teuerste Vorhaben. „Es ist vielmehr die einzige Maßnahme, die von der gesamten Bevölkerung unterstützt wird. Von Ahrdorf bis Waldorf, von den Außenorten bis zum Kernort sind sich alle einig, dass am Bahnhof unbedingt was geschehen muss“, so Hartmann weiter.

Jahrelange Gespräche mit der Bahn

Das Bemühen um die Sanierung war für die Gemeinde ein langer Kampf. Zunächst versuchte man jahrelang vergeblich, die Bahn dazu zu bewegen, den heruntergekommenen Bahnhof zu sanieren. Der Bürgermeister: „Irgendwann verloren wir die Geduld und sagten nicht mehr, die Sanierung sei eine Angelegenheit der Bahn, sondern kümmerten uns selbst aktiv um die Sache.“

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Was aus dem Bahnhofsgebäude wird, ist noch unklar.

Die Gemeinde gab selbst die Planung in Auftrag, und als das Ergebnis vorlag, war man bereit, weitere Verantwortung zu übernehmen. Doch trotz aller Bemühungen und politischer Gespräche gelang es nicht, dass die Sanierung von Blankenheim-Wald in ein Förderprogramm des Landes aufgenommen wurde.

Wende 2016 mit Hilfe von Geld des Bundes

Die unverhoffte Wende kam im Jahr 2016, als der Bahnhof in ein neu aufgelegtes Modernisierungsprogramm des Bundes für kleine Bahnstationen aufgenommen wurde, für das 160 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Als kleine Bahnstationen gelten solche Bahnhöfe, an denen täglich weniger als 1000 Personen ein- oder aussteigen.

Nun hat also die jahrelange Wartezeit ein Ende, und der lang ersehnte Umbau beginnt.

Was wird alles gemacht?

Zunächst wird ein Behelfsbahnsteig gebaut, damit auch während der Bauarbeiten die Züge benutzt werden können. Anschließend wird der bisherige Bahnsteig höhergelegt, damit künftig ein ebener Einstieg in die Waggons möglich ist. Bislang werden bei jedem Halt in Blankenheim-Wald Treppenstufen ausgefahren.

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Das Unkraut sprießt, die Aufgänge verfallen: Der Bahnhof Blankenheim-Wald wird nun endlich saniert.

Damit Fahrgäste barrierefrei bis zum eigentlichen Bahnsteig kommen, wird der Zugang komplett umgebaut. Der lange Fußgängertunnel, der nicht nur übel riecht, sondern auf viele Fahrgäste gruselig wirkt, wird verkürzt.

Flachere Rampen statt steiler Treppen

Die steilen Treppen, die bislang in den Tunnel führen, werden durch flachere Rampen ersetzt. Über diese kann man sowohl Kinderwagen als auch Fahrräder problemlos schieben.

Direkt vor dem Bahnhof beginnen etliche Radwege. Auch Rollstuhlfahrer freuen sich auf diese Rampen. Denn im Gegensatz zu Aufzügen, die an anderen Bahnhöfen eingebaut werden, sind Rampen nicht defektanfällig.

Was aus dem Gebäude wird, ist offen

Ungeklärt ist nach wie vor die Zukunft des Bahnhofsgebäudes. Eine Entscheidung darüber will die Gemeinde treffen, wenn der Umbau des Bahnhofs abgeschlossen ist.

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