Dunkler Tunnel ist verschwundenBahnhof Blankenheim-Wald ist komplett barrierefrei

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Ende eines langjährigen Ärgernisses: Statt des alten Fußgängertunnels führen nun barrierefreie Rampen zu den Bahnsteigen in Blankenheim- Wald. Vertreter der Bahn und des Nahverkehrs Rheinland sowie Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann (2.v.l.) und Touristikerin Jennifer Meuren begutachteten die neu DB-Haltestation.

Blankenheim-Wald – Für 4,8 Millionen Euro ist der Bahnhof in Blankenheim-Wald modernisiert worden. Der alte Tunnel, durch den Fahrgäste zu den Bahnsteigen gelangten, ist verschwunden. Dafür wurden bis zu 50 Meter lange Rampen geschaffen. Der Bahnhof ist jetzt komplett barrierefrei.

Erst das Problem, dann dessen Lösung habe ihn seit Beginn seiner Amtszeit vor 16 Jahren begleitet, seufzte Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann. Er durchschnitt das Band zur Eröffnung des komplett umgebauten Bahnhofs zusammen mit Vertretern des Nahverkehrs Rheinland und der Bahn. Hier, wo Besucher bisher von einer ungepflegten Bahnsteiganlage und einem dunklen Tunnel empfangen wurden, ist nun alles neu und hell.

Modernisierung weiterer Bahnhöfe im Kreis

Mit der Neueröffnung in Blankenheim-Wald ist das Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) der DB im Südkreis Euskirchen in diesem Jahr fast abgeschlossen. Es folgt noch im Herbst die Neueröffnung des Bahnhofs in Dahlem, so Guido Trösser-Berg, Leiter SPNV-Investitionsförderung beim Nahverkehr Rheinland (NVR).

Die Arbeiten am Bahnhof in Mechernich dauern noch bis ins kommende Jahr, begonnen haben die Vorplanungen für die Bahnhöfe in Scheven, Urft und Schmidtheim, Baubeginn soll in vier bis fünf Jahren sein.

Ebenfalls in Vorbereitung ist nach Angaben Trösser-Bergs ein „ZIP 2“ genanntes weiteres Investitionsprogramm des Bundes, ebenfalls zur Modernisierung kleinerer Bahnhöfe. Im Kreis Euskirchen sollen die Bahnhöfe in Iversheim, Arloff und Euskirchen-Zuckerfabrik modernisiert werden. Diese Baumaßnahmen werdenden demnach ebenfalls bis 2025 umgesetzt. (sli)

Im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms (ZIP) „Barrierefreiheit“ investiert der Bund bis zu 80 Millionen Euro in den Umbau kleinerer Bahnhöfe. 4,8 Millionen waren es bei der Station Blankenheim-Wald. Die Maßnahme wurde rund 400.000 Euro teurer als geplant.

Doch ohne die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde Blankenheim wäre es nicht so weit gekommen, stellte Gudio Trösser-Berg, Leiter SPNV-Investitionsförderung beim Nahverkehr Rheinland (NVR), bei der feierlichen Eröffnung fest. Rund 250.000 Euro flossen ab 2015 in die nötigen Variantenplanungen durch die Verwaltung, so Bürgermeister Hartmann, der ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit Kai Rossmann, Bahnhofsmanager der DB für den Raum Köln/Bonn, lobte. „Eine solche Mithilfe einer Gemeinde ist nicht selbstverständlich“, betonte Bernd Kolvenbach, Vorsitzender der NVR-Verbandsversammlung. Erst eine kommunale Beteiligung mache Investitionen in das ZIP-Programm möglich. So konnte ab 2018 das Losheimer Bauunternehmen Balter, das bundesweit Bahnhöfe erneuert, mit den Arbeiten beginnen.

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Vom ehemaligen Empfangsgebäude können die Fahrgäste jetzt über eine Rampe in die neu geschaffene Personenunterführung gelangen, die unter die Geleise 2/3 gelegt wurde. Alternativ gibt es eine neue Treppe. Von der Unterführung aus geht es über eine mehr als 50 Meter lange Rampe zum Mittelbahnsteig. Der Bahnsteig wurde auf einer Länge von 170 Metern auf 76 Zentimeter erhöht, um Reisenden den barrierefreien Einstieg in die Züge zu ermöglichen. Auf den Bahnsteigen wurden Sitzbänke und Vitrinen erneuert sowie ein Wetterschutzhaus errrichtet. Nun muss die Gemeinde nur noch eine Lösung für das heruntergekommene Bahnhofsgebäude finden.

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