Rathaus-Projekt im alten „Konsum“Ina Scharrenbach schaute beim Umbau nach dem Rechten

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Die Pläne für den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes zum Blankenheimer Rathaus erklärte Guido Waters (Mitte) NRW-Ministerin Ina Scharrenbach.

Die Pläne für den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes zum Blankenheimer Rathaus erklärte Guido Waters (Mitte) NRW-Ministerin Ina Scharrenbach.

  • Ina Scharrenbach hat Blankenheims derzeit umstrittenster Immobilie eine Besuch abgestattet.
  • Die NRW-Ministerin hatte außerdem 5,1 Millionen Euro Fördermittel im Gepäck.
  • Was genau mit der großzügigen Summe geplant ist.

Blankenheim – Ein bisschen war es wie vorgezogene Weihnachten: Förderbescheide in Höhe von 5,1 Millionen Euro für das neue Rathaus im alten „Konsum“ an der Ahrstraße und weitere 58 500 Euro unter anderem für neue Gehwege in Lommersdorf hatte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, bei ihrem Besuch im Ahrstädtchen im Gepäck.

Sie war schon zum dritten Mal in Blankenheim, aber zum ersten Mal in Blankenheims derzeit umstrittenster Immobilie. Als die Ministerin am Donnerstag das Haus Ahrstraße 50 – besser bekannt als „Konsum“ – betrat, „hat mich das schon erschlagen“, wie sie freimütig kurze Zeit später gestand.

Innerlich und Äußerlich ein desolater Zustand

Denn das Gebäude von 1738, dessen Fassade, die geschwungene Holztreppe in die Obergeschosse und vermutlich sogar die Raumfluchten unter Denkmalschutz stehen, ist nicht nur von außen in einem eher desolaten Zustand. Alles sei zwar statisch gesichert, so Guido Waters von der Bauabteilung der Verwaltung mit Blick auf Holzbalken, die die Decken stützen. Doch es gehört Fantasie dazu, sich hier die künftigen Räume für den Großteil der 50 Mitarbeiter des Blankenheimer Rathauses vorzustellen.

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Dem Zweck dienen „Visualisierungen“ des Umbaus im Erdgeschoss des alten Hauses, das der Gemeinde gehört. An ihnen wurde Scharrenbach das Projekt erläutert. Ende 2021 soll der Umbau beginnen, so Bürgermeister Hartmann. Das kann er jetzt auch: Ministerin Scharrenbach hatte auf dieser Station ihrer Südkreis-Rundreise – zuvor war sie in Bad Münstereifel und in Nettersheim – die Bescheide über insgesamt 5,1 Millionen Euro Förderung des Landes aus Mitteln der Städtebauförderung und eines Unterstützungsprogramms des Landes für Kommunen im Corona-Jahr mitgebracht.

„Vollfinanzierung des Umbaus“

„Das ist praktisch die Vollfinanzierung des Umbaus“, freute sich Hartmann: „Der wird uns keinen Cent kosten.“ Natürlich unterschrieb er auch gleich im Beisein von Ministerin Scharrenbach den Verzicht auf Einlegung jeglicher Rechtsmittel gegen die großzügigen Gaben.

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Scharrenbach begründete die Unterstützung mit dem Selbstverständnis ihres Ministeriums: „Nur wir als Öffentliche Hand erhalten solche Gebäude. Dafür sind Städtebaufördermittel auch da.“ Zugleich hoffe sie, dass mit dem Umbau eine nachhaltige Nutzung und Sicherung des Gebäudes verbunden sei.

Ein Abstecher ins Eifelmuseum

Nach einer kurzen Vorstellung der ebenfalls von ihrem Ministerium mitfinanzierten Neugestaltung der Weiheranlage war der „Konsum“ die zweite Anlaufstelle ihres Kurzbesuchs in Blankenheim. Zuvor hatte Bürgermeister Hartmann bei der Vorstellung der Pläne für die Grünflächen am und hinter dem Weiher die Gelegenheit genutzt, Scharrenbach einen Umschlag zu überreichen. Darin befand sich die Bitte um eine weitere Million Euro, die aufgrund der höher als erwarteten Tiefbaukosten benötigt werden. Scharrenbach will prüfen, ob sich auch dafür noch eine Fördermöglichkeit findet. Mittel aus dem Sonderförderprogramm „Stadtgrün“ gibt es jedenfalls nicht mehr. Es ist abgelaufen.

Im Eifelmuseum endete der Besuch der Ministerin, obwohl streng genommen noch ein Abstecher nach Lommersdorf nötig gewesen wäre. Dort fördert das Ministerium unter anderem die Erstanlage von Gehwegen auf der Neuhofstraße mit weiteren 58 500 Euro.

„Insgesamt“, so Scharrenbach, „hat Blankenheim in den vergangenen fünf Jahren 25 Millionen Euro aus Mitteln der Städtebauförderung erhalten. Das ist schon sehr viel für eine Gemeinde dieser Größe.“ Für den nicht mehr zur Wiederwahl antretenden Bürgermeister Rolf Hartmann ist dieses Fazit nach 16 Amtsjahren ein schönes Abschiedsgeschenk.

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