FC Dollendorf/RipsdorfStartschuss für 480.000 Euro teuren Kunstrasenplatz

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Die Asche verschwindet: Der erste Kunstrasenplatz in der Gemeinde Blankenheim entsteht in Ripsdorf.

Die Asche verschwindet: Der erste Kunstrasenplatz in der Gemeinde Blankenheim entsteht in Ripsdorf.

Blankenheim-Ripsdorf – Der FC Dollendorf/Ripsdorf (DoRi) erhält als erster Fußballverein in der Gemeinde Blankenheim einen Kunstrasenplatz. Die Verlegung beginnt Mitte August und kostet rund 480000 Euro. Die Finanzierung klappt nur Dank der Unterstützung anderer Sportvereine.

„Es ist heute fast schon ein K.o.-Kriterium bei den Senioren, wenn man keinen Kunstrasenplatz hat“, so DoRi-Geschäftsführer Volker Daniels. Und Vorsitzender Günter Daniel ergänzt: „Auch die Kinder und Jugendlichen spielen lieber auf Rasen als auf Asche.“ Unterhalb von Ripsdorf ist derzeit beides zu sehen: Der 2011 angelegte Kleinfeldplatz hat einen – in die Jahre gekommenen – Kunstrasenbelag, der eigentlich erneuert werden muss. Daneben aber leuchtet matt rot die Vulkanasche des Tennenplatzes. Noch.

„Moderne Sportstätten 2020“

Am 24. Oktober 2019 hat der FC DoRi Zuschüsse aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2020“ des Landes und aus der Sportpauschale beantragt, um die alte Asche abfahren und einen Kunstrasenplatz verlegen lassen. Gedacht ist an eine umweltfreundliche Sand-Korkfüllung. Die „Lebensdauer“ kann je nach Nutzung und Pflege zwischen 15 und 20 Jahren betragen. Michael Heller, Initiator, Projektleiter und zweiter Vorsitzender des Vereins, geht von um die 800 Nutzungsstunden aus.

Bereits für den Kleinfeldplatz hat das Spendenmodell mit der Sponsorentafel, das Vorsitzender Günter Daniel (l.) und Geschäftsführer Volker Daniels präsentieren, funktioniert.

Bereits für den Kleinfeldplatz hat das Spendenmodell mit der Sponsorentafel, das Vorsitzender Günter Daniel (l.) und Geschäftsführer Volker Daniels präsentieren, funktioniert.

Doch das Vorhabens, das eine Premiere im Gemeindegebiet sein wird, konkurrierte mit Plänen anderer Sportvereine. Aus dem Programm „Moderne Sportstätten 2020“ stehen der Kommune 300000 Euro zu, aus der Sportpauschale 240000 Euro. Geld, das fast komplett für den neuen Fußballplatz drauf ginge: Die erste Kalkulation des FC DoRi lag bei 510000 Euro. Da aber zugleich der TC Dollendorf-Ripsdorf 14900 Euro für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach aus dem Sportstätten-Topf beantragte und die Schützenbruderschaft Rohr-Lindweiler 11700 Euro für eine neue Abwassergrube und den barrierefreien Zugang zur Toilettenlange im Schützenhaus, hätten die Blankenheimer Ratsmitglieder entscheiden müssen.

Zeitplan

Die Arbeiten auf dem Platz beginnen am 17. August und sollen – je nach Wetter – in der zweiten Oktoberwoche fertig sein. Feierliche Eröffnung der neuen Oberahr-Arena ist erst im kommenden Jahr. Dann feiert Ripsdorf das 900-jährige Bestehen, der FC DoRi wird 95 – dafür nimmt man das Gründungsjahr der 1976 fusionierten Vereine Viktoria Dollendorf und VfR Ripsdorf, beide gründeten sich 1926, zum Anlass. (sli)

In dieser Situation zeigte sich die Solidarität der organisierten Sportler im Gemeindegebiet: Zum einen signalisierten die anderen Fußballvereine, dass man über den Jugendbereich hinaus noch stärker zusammenarbeiten wolle. Alleine der FC DoRi hat an die 100 aktive Kinder und Jugendliche, die Altersklassen unterhalb der Senioren spielen teilweise gemeindeweit in Spielgemeinschaften zusammen.

Eigenes Projekt

Zum anderen stellte die Spielgemeinschaft Oberahr erste Überlegungen zu einem eigenen Projekt zurück. Verantwortliche der SG Arminia Blankenheimerdorf betonten, dass sie ebenfalls die Zusammenarbeit mit DoRi intensivieren wollen.

Heller brachte noch ein Argument ins Spiel: „Neben unseren Jugendmannschaften sind auch der Kindergarten in Ripsdorf, die Grundschule in Dollendorf und die anderen Vereine Profiteure eines Kunstrasenplatzes“. Und man sei bereit, die Erneuerung des Kleinfeldplatzes für rund 30000 Euro zurückzustellen. Beim FC setzt man dafür auf einen neuen Förderaufruf des Landes für Kleinspielplätze.

Auch geht man im DoRi-Vorstand davon aus, dass es genug Aktive unter den 300 Mitgliedern gibt, die bereit sind, Arbeitsleistungen im Wert von 30000 Euro und in gleicher Höhe Barmittel zu spenden. Mit dem Ziehen eines Grabens für den neuen, 294 Meter langen Zaun rund ums neue Grün hat man am Wochenende bereits begonnen. So sinken die nötigen Fördermittel auf 420000 Euro: 300000 Euro kommen aus dem Sportstätten-Fördertopf, 120000 Euro aus der Sportpauschale. So konnten die Anträge der Schützen und des Tennisclubs ebenfalls bewilligt werden. Sie werden über die Sportpauschale finanziert.

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Beim FC DoRi ist man dankbar für so viel gezeigte Solidarität. Auch darüber, dass die Gemeinde 2000 Euro jährlich für die Grundpflege durch einen Fachbetrieb bewilligte. Am 2. Juli erhielt der DoRi-Vorstand den Zuwendungsbescheid, acht Tage später die Baugenehmigung für das von der Gemeinde angepachtete Sportgelände.

Daniel, Heller und Daniels suchen nun Sponsoren. „Ziel ist, die 60000 Euro für die Eigenleistungen wieder herein zu bekommen“, so Daniels. Für 100 bis 500 Euro etwa sind Felder auf einer Sponsorentafel zu haben. Die Idee hat sich schon beim Bau des Kleinfeldplatzes 2011 bewährt. Die Unterstützung – finanziell wie mit schlichtem Anpacken – leisten die DoRi-Mitglieder nicht zum ersten Mal. Schon der Umbau des Umkleidegebäudes, die Sanierung der Flutlichtanlage und der Kleinfeldplatzes waren anders nicht zu finanzieren.

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