Statement aus DahlemBürgermeister sieht Besucher und Gesetzgeber in der Pflicht

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In Scharen strömten die Menschen zum Rodelhang.

In Scharen strömten die Menschen zum Rodelhang.

Dahlem – Durchschnaufen und Vorbereiten fürs nächste Wochenende ist auch in der Gemeinde Dahlem die Devise. Auch wenn dort kein klassisches Wintersportgebiet ist wie bei den Nachbarn in Hellenthal, so verzeichnete auch die kleinste Kommune NRWs einen großen Andrang – mit teils erstaunlichen Auswirkungen.

So wurde oberhalb des Friedhofs in Schmidtheim kurzerhand ein Rodelhang „eröffnet“: Die Besucher machten einen Hang aus und nutzten ihn einfach. Dort setzte – auch unterstützt durch Meldungen in Sozialen Netzwerken – der Domino-Effekt ein.

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Jan Lembach (CDU) ist Bürgermeister von Dahlem und äußerte sich überraschend zum anhaltenden Schnee-Tourismus in der Gemeinde.

Nie, sagt Bürgermeister Jan Lembach, habe man an diese Möglichkeit gedacht. Meldungen, dass Besucher auch auf dem Friedhof geparkt hätten, relativierte Lembach: Es habe sich dabei um eine neue Zufahrt gehandelt, bei der nicht genau ersichtlich gewesen sei, dass es sich dabei bereits um Friedhofsgelände gehandelt habe. Dort habe die Gemeinde bereits reagiert und diesen Bereich gesperrt.

Sperrungen nur kurzfristige Lösung

Doch das „Rumdoktern an den Auswirkungen“ mit Sperrungen und Knöllchen bringt laut Lembach langfristig nichts. Er sieht auch den Gesetzgeber gefordert, in der Stadt-Land-Beziehung neue Vereinbarungen zu treffen. Gerade die Corona-Zeit habe gezeigt, wie wichtig der ländliche Raum mit seinem Ausgleichs- und Erholungspotenzial sei. Die ländlichen Kommunen müssten rechtliche und/oder finanzielle Möglichkeiten erhalten, beispielsweise, um Parkplätze anzulegen.

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Zudem müssten die Besucherströme gelenkt werden können. Lembach schwebt eine Idee vor, dass jede Kommune ein, zwei Stellen als Rodelhänge ausweisen sollte – inklusive Parkmöglichkeiten, Sanitäranlagen und möglicherweise einem kleinen gastronomischen Angebot.

Genauso sieht er auch die Besucher ein wenig in der Pflicht , wenn er an den Müll denkt, der einfach im Wald gelassen wurde: „Da habe ich kein Verständnis für, solche Leute wollen wir nicht.“ Der gemeindliche Bauhof sei am Montag bereits unterwegs gewesen, die Hinterlassenschaften einzusammeln – doch vieles werde wohl erst nach der Schneeschmelze sichtbar.

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