Wegen Touristen-Ansturm in EifelHellenthal riegelt Parkplätze der Hotspots ab

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Mitarbeiter aus der Verwaltung seien vor Ort, um die Parkverbote durchzusetzen.

Hellenthal/Düsseldorf – Nach einem beispiellosen Ansturm von Schnee-Touristen am Wochenende hat die Eifel-Gemeinde Hellenthal die Zufahrt zu Parkplätzen an den Ausflugszielen mit Bauzäunen abgesperrt. Alleine auf einem großen Parkplatz hätten am Sonntag etwa 1300 Autos geparkt, sagte ein Sprecher der Stadt am Montag. Erstmals seien Besucher auch auf die etwa 50 Dörfer und Weiler der 8000-Einwohner-Gemeinde nahe der belgischen Grenze ausgewichen.

„Die Besucher kamen in Strömen“, sagte der Sprecher. Wiesen und die Seitenränder einer Bundesstraße seien zugeparkt worden. Am Montag seien Mitarbeiter aus der Verwaltung vor Ort, um die Parkverbote durchzusetzen.

Verwunderung bei Schnee-Touristen

Die ersten Gäste waren gegen 8.15 Uhr im Winterwunderland rund um den Weißen Stein in der Gemeinde Hellenthal angekommen. Sie reagierten verwundert über die Entscheidung, die die Verwaltung um Bürgermeister Rudolf Westerburg am späten Sonntagabend getroffen hatte: alle Parkplätze und Ausflugsziele zu schließen. Auch gegen Mittag hatte sich die Maßnahme noch nicht rumgesprochen.

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Mit Bauzäunen und Flatterband war die Zufahrt abgesperrt worden.

Zahlreiche Autos wollten beispielsweise auf den Parkplatz am Weißen Stein abbiegen. Doch es gab kein Weiterkommen. Mit Bauzäunen und Flatterband war die Zufahrt von den Mitarbeitern des Bauhofs und des Ordnungsamts abgesperrt worden. „Jeder zehnte Autofahrer diskutiert, die anderen fahren wortlos weiter und versuchen es wahrscheinlich an einer anderen Stelle“, sagte Herbert Renn, Mitarbeiter des Hellenthaler Ordungsamtes. Und tatsächlich – wo sich ein Waldweg auftat, standen Autos und die Menschen marschierten dick verpackt in die Wälder. „Das Verhalten der Menschen hat uns enttäuscht“, sagte Westerburg.

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Stattdessen stellten sich viele Touristen mit ihren Autos an den nächsten Waldweg.

Der Bürgermeister von Hellenthal ärgerte sich über den Besucherstrom rund um Udenbreth. Man habe immer wieder darauf hingewiesen, dass es dort voll sei. Wie viele Autos, wie viele Menschen im Höhengebiet unterwegs gewesen seien, könne er nicht sagen, so Westerburg. Er könne aber auch junge Familien verstehen, die ihren Kindern den vielleicht ersten Schnee zeigen wollten. Dennoch sei es nicht richtig, in der jetzigen Situation aus einer Region in den nächste zu fahren.

Weitgehend ruhig in Winterberg

In Winterberg sind bereits seit Sonntag Pisten und Parkplätze gesperrt. Das Betretungsverbot soll Tagestouristen davon abhalten, die verschneiten Rodel- und Skihänge zu stürmen wie in den vergangenen Tagen. Am Vormittag sei es zunächst weitgehend ruhig geblieben, sagte eine Sprecherin der Stadt am Montag.

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Der Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty (SPD), kritisierte: „Bei den Bildern der vergangenen Tage aus Winterberg müssen wir leider fragen: Wo war da die Landesregierung? Was hat sie unternommen, um den betroffenen Kommunen des Ski-Tourismus unter die Arme zu greifen? Außer Appellen war von ihr leider nicht viel zu vernehmen.“

Haltung und Kommunikation der Landesregierung in der Corona-Krise seien unklar. „Unter dem Strich lässt sich dazu sagen: Die Fehler passieren in Düsseldorf. Ausbaden dürfen sie aber immer die Kommunen und Einrichtungen vor Ort.“

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